Studenten besetzen hallesche Unibibliothek der Sozialwissenschaft

von 7. Mai 2010

Am Freitag haben rund zwanzig Studierende die Bibliothek der Sozialwissenschaften (Ha 98) besetzt, um für eine Verlängerung der Öffnungszeiten zu protestieren. Nach bereits zwei Besetzungen im vergangenen Sommersemester 2009 und anschließenden Bemühungen des zuständigen Fachschaftsrates der Philosphischen Fakultät I in Form von Gesprächen, Unterschriftenaktionen und Anschreiben der Verantwortlichen (Bibliotheksleitung, Dekan, Rektor) konnte keine Einigung erzielt werden. Zuletzt habe der Fachschaftsrat nicht einmal mehr eine Reaktion auf ein vor drei Wochen eingegangenes Schreiben bekommen.
Da auf diesem formalen Wege keine Verlängerung der Öffnungszeiten möglich gewesen sei, haben man beschlossen, sich verlängerte Öffnungszeiten einfach selbst zu verschaffen.

Aktuell ist die Bibliothek von Montag bis Donnerstag nur von 8:00 – 18:00 und freitags nur bis 14:00 für die Studierenden zugänglich. Angesichts voller Bachelor- Stundenpläne und voller Studiengänge der Sozialwissenschaften mit einer 300prozentigen Auslastung in Soziologie und Politikwissenschaft führe dies zu einer massiven Eingeschränkung der Nutzung der Bücher, die größtenteils nur als Präsenzbestand vorhanden sind, kritisieren die Prostierenden.

In den Fachbereichen der Medizin sowie der Erzeihungswissenschaften/ Theologie seien zwar weniger Studierende eingetragen, dennoch seien die Bibiotheken sogar hier bis 22.00 bzw. 23.00 Uhr geöffnet.

Die BesetzerInnen haben dem Rektorat bereits folgenden Vorschlag unterbreitet: Die Arbeitszeiten der studentischen Hilfskraft freitags von 14 – 18 Uhr zu legen, um auf diesem Wege die Öffnungszeit den Bedürfnisse der Studierenden anzugleichen. Somit habe die Universität keine zusätzlichen Kosten und Studierende können die Bibliothek zumindest an einem freien Freitagnachmittag nutzen. Bislang habe das Rektorat auf den Lösungsvorschlag der Studierenden noch nicht reagiert.

Eine Verschlechterung der Situation sei angesichts der fallenden NCs im kommenden Wintersemsester 2010/11 zu erwarten. "Die Studierenden der Sozialwissenschaften lassen sich nicht auf das bis 2013 entstehende Geisteswissenschaftliche Zentrum vertrösten", heißt es.

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