Szabados kämpft um Bundeswehrstandort Halle

von 20. Juli 2011

Die Kaserne Lettin ist seit vier Jahren dicht. Nun droht mit dem Ende der Wehrpflicht das endgültige Aus für den Bundeswehrstandort Halle (Saale). Doch kampflos will Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados die Truppe nicht ziehen lassen.

In einem Brief an Bundesverteidigungsminister Dr. Thomas de Maiziére setzt sie sich für das Bestehen des Bundeswehr-Musterungszentrums Halle ein. „Ich plädiere eindringlich für einen Erhalt des Musterungszentrums Halle. Sie haben hier hochmotovierte, qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die für eine neue und kundenorientierte Gewinnung von militärischem Personal hier vor Ort bereit stehen“, heißt es im Schreiben.

Anlass des Schreibens sind anstehende Änderungen durch die Bundeswehrstrukturreform. In Planung ist eine neue Organisation, die nach Abschaffung der Wehrpflicht gezielt freiwillig dienende Soldaten gewinnen soll. „Wenn es darum geht, eine erhebliche Zahl freiwillig dienende Soldaten zu gewinnen, muss hier eine Stärkung der gut funktionierenden Musterungszentren – wie in unserer Saalestadt – Ziel der Reform sein“, schreibt die Oberbürgermeisterin weiter.

Das Musterungszentrum Halle in der Albert-Schweitzer-Straße wird als Außenstelle des Kreiswehrersatzamtes Magdeburg geführt. Am Standort Halle sind mit seinen dazugehörigen Standortteams über 100 Mitarbeiter tätig. Diese haben sich mit einem Brief an das Bundesverteidigungsministerium gewandt und ihre Sicht für die Notwendigkeit des Musterungszentrums Halle für die Soldatenrekrutierung dargelegt. Bisher kommen über 30 Prozent der Bundeswehrsoldaten aus den Neuen Bundesländern.