Telekom überlegt Telefonzellen-Abbau

von 2. Januar 2012

Nach der Serie von gesprengten Telefonzellen in Sachsen-Anhalt prüft die Telekom einen Abbau von Zellen. «In jedem Einzelfall werden wir überlegen, ob wir das Telefonhäuschen wieder aufbauen», sagte der für Sachsen-Anhalt zuständige Telekom-Sprecher Jürgen Will am Montag in Berlin. Die Entscheidung werde gemäß dem Infrastrukturauftrag der Telekom immer gemeinsam mit den Gemeinden getroffen. Eine Telefonzelle mit Sockel und Gerät koste rund 7500 Euro.

In den vergangenen Tagen waren in Sachsen-Anhalt eine ganze Reihe von Telefonhäuschen beschädigt oder zerstört worden. Nach Einschätzung des Landeskriminalamtes (LKA) waren die Sprengsätze entweder selbst gebastelt oder illegal eingeführt. Zugelassene Böller würden nicht zu solchen Zerstörungen führen, sagte LKA-Sprecher Stefan Brodtrück. Spezialisten des LKAs wurden für die Spurenuntersuchung herangezogen.

In Wittenberg war am Silvestertag eine Telefonzelle mit einem Sprengkörper zerstört wurden, wobei auch zwei geparkte Fahrzeuge am Lack beschädigt wurden, wie die Polizei in Dessau-Rosslau meldete. Bereits am Freitag flog in Magdeburg eine Telefonzelle in die Luft –
die Splitter verteilten sich rund 20 Meter weit. Eine weitere Zelle wurde in Magdeburg am Neujahrsmorgen gesprengt – Teile der Zelle flogen bis zu 30 Meter weit und beschädigten ebenfalls ein Auto. Auch aus Egeln, Aschersleben oder Halle wurden Zerstörungen gemeldet.

In Halle (Saale) waren zum Jahreswechsel Telefonzellen in der Merseburger Straße un der Schwetschkestraße durch Böller zerstört worden.
(Mit Material von DPA)