Teuerungsrate der Verbraucherpreise lag im April 2020 bei 1,0 %

von 13. Mai 2020

Die Preise für Nahrungsmittel lagen in Sachsen-Anhalt im April 2020 um 5,6 % über denen des Vorjahres. Zuletzt wurden ähnliche Entwicklungen 2008 (Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise) im Nahrungsmittelbereich in Sachsen-Anhalt berechnet. Überdurchschnittlich erhöhten sich die Preise für Fleisch und Fleischwaren (+10,0 %). Für Schweinefleisch mussten die Verbraucher/-innen in Sachsen-Anhalt im Schnitt 16,6 % mehr ausgeben als noch vor einem Jahr. Die Preise für Geflügelfleisch erhöhten sich um 5,2 %. Beim Obst (+11,4 %) und Gemüse (+11,3 %) fielen die Preissteigerungen zum Teil bedingt durch veränderte Logistik der Lieferungen am höchsten aus. So stiegen die Preise für Mandarinen und Clementinen um 29,4 %, für Weintrauben um 28,9 %, für Zitronen um 21,9 % und für Äpfel um 15,5 %. Für Grapefruits gaben die Preise um 15,2 % nach. Beim Gemüse erhöhten sich insbesondere die Preise für Blumenkohl um 50,4 %, für Paprika um 30,3 % und für Gurken um 24,8%.

Die Kraftstoffpreise gaben im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,1 % nach. Die Preise für Benzin sanken um 12,7 % und für Diesel um 11,5 %.

Für ihre Haushaltsenergie zahlten die Bürger/-innen in Sachsen-Anhalt im April 2020 im Schnitt 3,1 % weniger als noch vor einem Jahr, da insbesondere die Preise für Heizöl um 15,8 %. gefallen sind.

Herausforderungen an die Preisstatistik in der Corona-Krise

Die Preisstatistik arbeitete trotz der Herausforderungen in der aktuellen Corona-Krise an einer zuverlässigen Bereitstellung des Verbraucherpreisindex. Im April mussten einige der sonst üblichen Vor-Ort-Erhebungen durch andere Verfahren (online, telefonisch oder auch schriftlich) ergänzt werden. Preisausfälle ließen sich dennoch nicht vermeiden. Da in dieser besonderen Lage ein national einheitliches wie auch auf europäischer Ebene eng abgestimmtes Vorgehen unerlässlich ist, wurden mit dem Statistischen Bundesamt und dem Europäischen Statistikamt (Eurostat) Regelungen für den Umgang mit diesen Preisausfällen festgelegt. Ausfälle bestimmter Artikel sind in der Preisstatistik grundsätzlich nicht unüblich, weshalb es bewährte Verfahren im Umgang mit so genannten Preisausfällen gibt. Für viele Güter des Warenkorbs (Mieten, Energieprodukte, Gebühren und Tarife) konnten auch im April 2020 die Preise weitestgehend ohne größere Einschränkungen ermittelt werden, da die Erhebungen weniger von der Corona-Krise betroffen waren.

Weitere Informationen zum Thema Preise finden Sie im Internetangebot des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt.