Theaterwerkstätten beziehen neues Domizil

von 16. Dezember 2011

Nach anderthalb Jahren Bauzeit war es nun am Freitag endlich soweit. Der Neubau des Metallateliers und der Kostümschneiderei der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle mit 250 Quadratmetern Nutzfläche konnte offiziell eingeweiht werden.

Rund 2,35 Millionen Euro haben die Arbeiten gekostet. Mit 1,8 Millionen Euro kam ein Großteil davon aus dem Topf des Konjunkturpakets II der Bundesregierung. Erst durch dieses Programm war es überhaupt möglich, den seit 15 Jahren geplanten Neubau in Angriff zu nehmen. Ein schwieriger Baugrund und der harte letzte Winter hatten zu Bauverzug geführt. 9 Planungs-, 14 Bau- und 6 Haustechnik-Unternehmen waren an den Arbeiten beteiligt.

Im Erdgeschoss gibt es ein Metall-Atelier und eine Werkstatt sowie den technischen Betriebsraum. Kostümdirektion und Anprobe finden im ersten Stockwerk Platz. Kostüm-Schneiderei und der Gewandmeister erhielten ihre Räumlichkeiten in der zweiten Etage. Und im dritten Obergeschoss sind Kostümfundus, Spezialstofflager sowie ein Umkleide- und Aufenthaltsbereich untergebracht.

“Alle Werkstätten sind nun erstmals zusammen an einem Standort”, freute sich TOO-Chef Rolf Stiska. Er gestand auch, nicht an den Neubau geglaubt zu haben. “Doch dann geschah das Wunder Konjunkturpaket.” Nun würden sich die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern. Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados sprach von einer weisen und guten Entscheidung. “Wer weiß, wann es wieder so eine Chance gibt”, sagte Szabados mit Blick auf die geflossenen Bundesmittel.

Die Mitarbeiter der Werkstatt müssen nun nicht mehr in einem engen Raum arbeiten. Für die Gestaltung der Bühnendekorationen steht ihnen nun ein 9 Meter hoher Raum inklusive Kran zur Verfügung. Wie es hieß, wurden zuvor Teile der Bühnenkonstruktionen im Hof gefertigt. In der Oper selbst entstehen durch den Auszug der Kostümschneiderei Räume und Flächen, die durch die Abteilung Maskenbildnerei und Requisite genutzt werden.

Die Geschichte des Standorts reicht weit zurück. Hier stand die alte Schlosserei des Landestheaters Halle. Diese wurde an dieser Stelle 1949 als Baubaracke für den Wiederaufbau des Theaters errichtet. Nach dem Wiederaufbau des Hauses blieb die Baracke stehen und wurde als Garage genutzt. In den 60er Jahren erfolgte die Nutzung als Werkstatt. Ab 1987 wurde die Baracke als Schlosserei genutzt, jedoch mit etlichen Baumängeln, wie Setzungsrisse in den Wänden, darüber hinaus gab es keine Isolierung der baulichen Hülle. Schweißarbeiten waren nur noch möglich durch Anschaffung von Schweißgasabsaugungs- anlagen. Die Auflagen der Bauaufsicht und der Gewerbeaufsicht erforderten von der Leitung des Hauses, sich intensiv um eine Ersatzinvestition zu bemühen.
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