Das ganzjährige kulturelle und wissenschaftliche Programm der Franckeschen Stiftungen unter dem Thema tief verwurzelt hoch hinaus. Die Franckeschen Stiftungen auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe wird zur Francke-Feier am 21. März 2015 prominent eröffnet: Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt wird die Festrede bei der Eröffnungsfeier halten.
Auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe
Das vollständig erhaltene Gebäudeensemble der Franckeschen Stiftungen ist einzigartiges Zeugnis sozialer und pädagogischer Architektur bürgerlichen Ursprungs aus dem Zeitalter des Barock, das haben renommierte Fachgutachter bestätigt. Mit seinem Halleschen Waisenhaus hat sich August Hermann Francke (1663-1727) in die Architekturgeschichte eingeschrieben. Das Waisenhaus verkörpert einen völlig neuen Bautyp, der architekturstilistische Elemente von weltlichen Repräsentationsbauten, Bildungsanstalten und religiösen Gemeinschaftsbauten vereint. So stehen die heutigen Franckeschen Stiftungen für eine neue Facette des europäischen Barock, die von einem nüchtern-erhabenen Stil als Ausdruck des pietistischen Protestantismus geprägt ist. Außerdem stehen die Gebäude der Franckeschen Stiftungen für einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel:
Der ganzheitliche Reformansatz aus neuartiger Zweckarchitektur, Fürsorge statt Arbeitszwang, Bildung mit dem Fokus auf individuellen Begabungen bis hin zum Universitätsstudium sowie dem Anspruch auf globaler Verbesserung der Menschheit findet sich bei keinem anderen Waisenhaus der Vormoderne im internationalen Vergleich. Prof. Dr. Holger Zaunstöck, UNESCO-Beauftragter der Franckeschen Stiftungen
Erst mit Franckes Waisenhaus in Halle kann man von einem Bautyp Waisenhaus sprechen.
Jahresprogramm 2015
Über 100 Veranstaltungen listet das Jahresprogramm der Franckeschen Stiftungen. Traditionell deckt es das breite Spektrum von Ausstellungen, wissenschaftliche Tagungen, Festveranstaltungen mit hochrangigen Gästen bis zu Festen für die ganze Familie, Vortragsreihen und Mitmachaktionen ab. Im Frühjahr wird die Wunderkammer im Fokus der Veranstaltungen stehen. Anlässlich des 100. Jubiläums der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle eröffnet am 24. April 2015 im Historischen Waisenhaus eine Absolventenausstellung mit internationaler Beteiligung zum Thema Wunderkammern. Sie widmet sich einer der wichtigsten Sammlungen Franckes, die zum Fundament seiner Bildungsreform zählte. Zwei Tagungen im Vorfeld und Anschluss an die Ausstellung in Zusammenarbeit u.a. mit der Leopoldina, Nationale Akademie der Wissenschaften und dem DFG – Netzwerk Materielle Kultur und Konsum im Europa der Frühen Neuzeit werden Typologien und Systematiken europäischer Kunst- und Naturalienkammern der Frühen Neuzeit sowie Forschungen zur Dingkultur diskutieren.
Im September 2015 öffnet dieJahresausstellung tief verwurzelt hoch hinaus. Die Franckeschen Stiftungen auf dem Weg zum UNESCO-Welterbeihre Türen. Die Ausstellung wird die Besonderheiten der Franckeschen Stiftungen im Bewerbungsprozess um Aufnahme in das UNESCO-Welterbe darstellen. Insgesamt fünf Welterbeabende laden die Hallenserinnen und Hallenser ab Februar 2015 ein, die vielen im Antragsprozess um Aufnahme in das Weltkulturerbe gewonnenen Erkenntnisse zur Baugeschichte der Franckeschen Stiftungen kennenzulernen. Dem Bauen, Bewahren und Schützen wird sich auch das HistorischeLindenblütenfest am 20. und 21. Juni 2015widmen. Das Fachwerk und die Handwerke stehen zurbundesweiten Eröffnung des Tages des offenen Denkmals am 13. September 2015 in Halleim Mittelpunkt.
Zwei wichtigeJubiläenwerden die Arbeit der Franckeschen Stiftungen im Jahr 2015 begleiten: 300 Jahre alt wird das Lange Haus am Historischen Lindenhof, das Francke mit beeindruckenden 115 m als größtes Fachwerkwohngebäude Europas errichtete. 50 Jahre feiert der Musikzweig der Latina August Hermann Francke am 9. Juli 2015.
Das gesamte Jahresprogramm finden Sie aufwww.francke-halle.de
