Tod von Otto Möhwald

von 1. November 2016

Otto Möhwald war uns vertraut durch seine Geradlinigkeit und melancholische Bildsprache.
Otto Möhwald stand durch seine Art und durch seine Bilder wie wenige Personen für das Halle, welches Kunst, Kultur, Sinnlichkeit und Lebenswahrheit in sich beheimatet.

Wir werden ihn vermissen.

Nach seiner Vertreibung aus Krausebaden im heutigen Tschechien studierte er zwischen 1950 und 1954 an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein. In einem geteilten Deutschland stieß seine Darstellung von Isolation und Mauern auf Widerspruch der „etablierten“ Kunstszene und des Staatsapparates. Weil seine Kunst keinen Beitrag zur verherrlichenden Darstellung des Sozialismus leistete und stattdessen vermeintlich „eiskalte Bilder mit Menschen ohne Konturen“ zeigte, fiel es Otto Möhwald, wie auch anderen Künstlern seiner Generation, schwer, sich mit seinen Gemälden und Skizzen zu behaupten. Dennoch behielt er seinen Stil bei und verfolgter unbeirrt seine eigene Bildsprache.

Mit dem Ende der DDR wurde ihm die Anerkennung zuteil, welche seinem ausgefeilten Stil und seinem Engagement um die Kunstwelt der Stadt Halle (Saale) und speziell der Burg Giebichenstein angemessen ist. Otto Möhwald wurde 1991 zum Lehrbeauftragten für Malerei an der Kunsthochschule berufen, ab 1995 erhielt er schließlich die Professur für Malerei und bis 1999 war er Leiter der Malklasse an der Burg Giebichenstein. 2007 wurde er mit dem Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet, 2011 mit dem Kunstpreis der Stadt Halle (Saale).

Für die Mitglieder der Fraktion MitBÜRGER für Halle – NEUES FORUM war das Engagement für Kunst und Kultur von Otto Möhwald in unserer Stadt über viele Jahre notwendig und inspirierend. Wir trauern um einen der großen Gegenwartskünstler unserer Stadt und drücken seiner Familie und allen Angehörigen unsere aufrichtige Anteilnahme aus.

gez. Tom Wolter
Fraktionsvorsitzender