Tourismusbilanz 2016 : Übernachtungsrekord in Sachsen-Anhalt

von 1. März 2017

Die Gäste- und Übernachtungszahlen des Jahres 2016 bestätigen wieder, dass das Tourismusaufkommen ein stabiler Wirtschaftsfaktor für Sachsen-Anhalt ist.

In den Beherbergungsbetrieben des Landes mit 10 und mehr Betten sowie auf den Campingplätzen mit mindestens 10 Stellplätzen wurden im Jahr 2016 mit 3,21 Millionen Gästen das dritte Jahr in Folge mehr als 3 Millionen Besucher gezählt. Im Vergleich zum Jahr 2015 waren das 69301 Gäste bzw. 2,2 Prozent mehr. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt weiter mitteilte, wurden das sechste Jahr in Folge mehr als 7 Millionen Übernachtungen gebucht. Mit einem Wert von 7,79Millionen waren das 182894 Übernachtungen bzw. 2,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Gemessen am Jahr 2006 kamen 25,1 Prozent mehr Gäste nach Sachsen-Anhalt und buchten 21,5 Prozent mehr Übernachtungen.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste betrug wie im Vorjahr 2,4 Tage.

Hauptreisezeit sind nach wie vor die Monate Mai bis Oktober. Mit jeweils mehr als 800000 gebuchten Übernachtungen waren der Mai (813168), der Juli (842246) und der August (851237) Spitzenreiter. Im saisonalen Jahresvergleich wurden für 8 der 12 Monate gestiegene Übernachtungszahlen gemeldet. Das deutlichste Plus gab es im Januar (+8,4 %) und März(+11,6%). Einfluss auf die jeweilige Entwicklung nehmen viele Komponenten wie touristische und geschäftliche Höhepunkte, Termine für Ferien und Feiertage, die Witterungslage und das Tourismusaufkommen im jeweiligen Vorjahresmonat.

In die monatliche Beherbergungsstatistik sind rund 1057 Beherbergungsbetriebe aus Sachsen-Anhalt einbezogen. Im Jahresdurchschnitt 2016 standen für die Touristen und Geschäftsreisenden 67756Schlafgelegenheiten zur Verfügung. Die durchschnittliche Auslastung der angebotenen Schlafgelegenheiten war mit 31,7 Prozent etwas höher als im Vorjahr (31,0 %).

Gestiegenes Gästeaufkommen sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland

Das Reiseland Sachsen-Anhalt hält ein breites Angebot an touristischen Möglichkeiten bereit. Mit seiner vielfältigen Natur und Geschichte, seinen Beherbergungsobjekten sowie zahlreichen Angeboten zu Erholung, Sport und Kultur ist es für Touristen und Geschäftsreisende ein attraktives Reiseziel und zog auch im Jahr 2016 zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland an.

Der Zuwachs im Tourismusaufkommen wurde sowohl durch die in- als auch ausländischen Gäste erreicht. 93 Prozent aller Übernachtungen, das waren 7,23 Millionen, wurden durch Besucher aus Deutschland gebucht. Ihre Zahl erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Prozent.

Mit einem Plus von 1,0 Prozent stiegen auch die Übernachtungen ausländischer Gäste. Jede 14. Übernachtung wurde 2016 von Gästen mit Wohnsitz im Ausland gebucht. Im Jahr 2006 war es jede 15. und 2000 nur jede 17. Übernachtung. Die Zahl der gebuchten Übernachtungen erreichte damit einen Wert von 557000. Der Zustrom der Besucher mit ausländischem Wohnsitz hat sich in den letzten Jahren trotz jährlicher Schwankungen tendenziell erhöht. Der Anteil durch Gäste aus dem Ausland gebuchter Übernachtungen liegt seit dem Jahr 2012 jeweils über 7 Prozent bzw. absolut über 500000. Knapp 40 Prozent aller Übernachtungen buchten die ausländischen Gäste in den Sommermonaten Juni, Juli und August. Sie verweilten mit durchschnittlich 2,1 Tagen etwas kürzer als die deutschen Gäste mit 2,5 Tagen. Die meisten Übernachtungen erfolgten, wie schon in den vergangenen Jahren, durch Gäste aus den Niederlanden (89357), Polen (59702), Dänemark (48344), Österreich (30169) und der Schweiz (29514). Auf diese fünf Herkunftsländer entfiel fast die Hälfte (46 %) aller Übernachtungen aus dem Ausland. Die meisten Übernachtungen von Gästen außerhalb Europas buchten Besucher aus den USA (23706), China (11566) und Japan (3729).

Betriebsarten unterschiedlich nachgefragt

Für Besucher Sachsen-Anhalts bietet das Beherbergungsgewerbe eine breite Palette unterschiedlicher Übernachtungsangebote.
Mit 1,98 Millionen Gästen und 3,75 Millionen Übernachtungen lag der Schwerpunkt des Tourismusaufkommens bei den Hotels. Hier verbrachten fast zwei Drittel aller Gäste knapp die Hälfte aller touristischen Übernachtungen. 2016 meldeten die Hotels 3,4 Prozent mehr Gäste und 2,5 Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahr. Die gesamte klassische Hotellerie mit Hotels, Hotels garnis, Gasthöfen und Pensionen vereinte 78 Prozent der Gästeankünfte und 62 Prozent der Übernachtungen auf sich.

In Ferienunterkünften und ähnlichen Beherbergungsstätten, dazu gehören Erholungs- und Ferienheime, Ferienzentren, Ferienhäuser und -wohnungen sowie Jugendherbergen und Hütten, gab es 2016 insgesamt 1,6 Prozent mehr Gäste und 4,6 Prozent mehr Übernachtungen. 2016 wurden 470575 Gäste und 1423726 Übernachtungen gezählt.

Die Campingplätze des Landes meldeten 0,5 Prozent mehr Gäste und 7,6 Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahr. Damit entfielen auf die Camper rund viereinhalb Prozent aller Gästeankünfte (147054) und knapp 5 Prozent aller Übernachtungen (377837) des Landes.

Auch der Kurtourismus der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen hatte mit 53000 Gästen und 1,09 Millionen Übernachtungen positive Veränderungsraten gegenüber 2015. Die Gästezahlen erhöhten sich um 4,2 Prozent, die Zahl der Übernachtungen um 1,2 Prozent.

Die Nachfrage von Gästen aus dem Ausland ist in den unterschiedlichen Arten von Beherbergungsbetrieben differenziert. Einen überdurchschnittlichen Anteil von Übernachtungen ausländischer Gäste an den Gesamtübernachtungszahlen gab es mit 9 Prozent in Hotels, Ferienhäuser und -wohnungen sowie auf Campingplätzen. Vergleichsweise niedrig war der Anteil mit 3Prozent in Ferienzentren und Schulungsheimen sowie eineinhalb Prozent in Erholungs- und Ferienheimen.

Viele Regionen mit positiver Bilanz

Im Vorjahresvergleich verzeichneten 2016 alle Reisegebiete Sachsen-Anhalts außer der Altmark gestiegene Gäste- und auch Übernachtungszahlen. In der Altmark gab es 7,3 Prozent weniger Gäste und 4,4 Prozent weniger Übernachtungen gegenüber dem sehr erfolgreichen Jahr 2015. Gemessen am Jahr 2014 waren das aber 1,8 Prozent mehr Gäste und 3,6 Prozent mehr Übernachtungen. Über dem Landesdurchschnittswert der Zuwächse bei Gästen als auch Übernachtungen lagen der Harz und das Harzvorland (Gäste: + 4,9 %, Übernachtungen: +3,7%) sowie das Reisegebiet Halle, Saale, Unstrut (Gäste: + 3,9 %, Übernachtungen: +3,6%). Die Beherbergungsbetriebe im Reisegebiet Anhalt-Wittenberg meldeten mit +3,9Prozent den höchsten Zuwachs an Übernachtungen, die Gästezahlen stiegen um 1,3Prozent. Die Region Magdeburg, Elbe-Börde-Heide schloss gegenüber dem Vorjahr mit 0,7Prozent mehr Gästen und 0,6 Prozent mehr Übernachtungen stabil ab.

Mit 1,1 Millionen Gästeankünften und einem Anteil von 37,6 Prozent aller Übernachtungen war nach wie vor der Harz und das Harzvorland die am meisten nachgefragte Region Sachsen-Anhalts. Mit 2,7 Tagen war hier die durchschnittliche Aufenthaltsdauer am längsten, gefolgt von der Altmark mit 2,6 Tagen.

Im Regionalvergleich der kreisfreien Städte und Landkreise hatte der Landkreis Harz mit 2,6Millionen die absolut höchste Zahl an Übernachtungen. Rund ein Drittel aller Übernachtungen Sachsen-Anhalts wurden 2016 in diesem Landkreis gebucht. Jeweils mehr als eine halbe Million Übernachtungen meldeten die Beherbergungsbetriebe des Landkreises Wittenberg, des Burgenlandkreises und der Landeshauptstadt Magdeburg. Das geringste Übernachtungsaufkommen mit weniger als 200000 Übernachtungen gab esim Landkreis Jerichower Land.
Gemessen an der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer 2016 verweilten die Gäste am längsten im Altmarkkreis Salzwedel (3,7 Tage) und am kürzesten in Dessau-Roßlau (1,6 Tage).

In 8 der 14 kreisfreien Städte und Landkreise Sachsen-Anhalts konnten im Jahr 2016 mehr Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben als 2015 gezählt werden. Spitzenreiter im Zuwachs war der Saalekreis mit 13,1 Prozent mehr Übernachtungen. Mehr Übernachtungen im Vorjahresvergleich als im Landesdurchschnitt gab es auch in den Landkreisen Wittenberg (+5,8 %), Mansfeld-Südharz (+ 4,7 %), Harz (+ 3,6 %), der Landeshauptstadt Magdeburg (+3,4 %) und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld (+ 2,9 %). Rückläufig waren die Übernachtungszahlen in 6 kreisfreien Städten und Landkreisen. Den höchsten Rückgang an Übernachtungen gab es in den Landkreisen Stendal (- 8,9 %) und Jerichower Land (- 6,3 %).

(Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt)

     
PP