Trocken und warm: Keine Aussicht auf Weiße Weihnacht

von 27. November 2011

Der meteorologische Winter beginnt am 1. Dezember wohl wie der Herbst endet: zu trocken und zu warm. "Eine Aussicht auf Weiße Weihnacht ist eher unwahrscheinlich", sagte der Meteorologe Jurik Müller vom Deutschen Wetterdienst in Leipzig der Nachrichtenagentur dpa. Der meteorologische Winter umfasst die Monate Dezember, Januar und Februar. "Bislang gibt es auch keine Anzeichen für einen Wintereinbruch mit viel Schnee, wie es Ende November 2010 der Fall war."

Sehr außergewöhnlich für diese Jahreszeit sei, dass es seit sechs Wochen nicht mehr geregnet habe. Lediglich der September war zu nass und lag mit rund 63 Litern deutlich über der Norm des langjährigen Mittels von 36 Litern je Quadratmeter. "Den Menschen wird dieser Herbst hierzulande als außergewöhnlich langer und sehr sonnenscheinreicher Altweibersommer in Erinnerung bleiben", sagte Müller.

"Das momentane Wetter mit dem Klimawandel zu begründen, wäre zu einfach, wenn überhaupt ist es höchstens ein Indiz", erklärte der Experte. Allerdings sehe es so aus, dass der November in Sachen Regen zu einer "Nullnummer" wird. "Das wäre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1851 ein Novum."

Eine Bauernregel besagt: "Wie Katharina (25. November) das Wetter gestaltet, so der nächste Februar waltet". Die Regel treffe mit einer Zuverlässigkeit von ungefähr 70 Prozent zu. Weil auch strenger Frost in den nächsten Tagen kaum zu erwarten sei, dürften die Chancen nach der langjährigen Wettererfahrung auch für ein mildes Frühjahr gar nicht so schlecht stehen.

Als Tipp für die Gärtner rät Müller, obwohl es eigentlich für die Jahreszeit ungewöhnlich sei, insbesondere Nadelgehölze aufgrund der langen Trockenheit zu wässern. Der Wassermangel sei bereits vereinzelt an den braunen Nadeln zu erkennen.