“Tulpe” sprudelt wieder

von 21. April 2011

“Wenn alle Brünnlein fließen” – ein beliebtes Volkslied, deren Erfüllung in Halle (Saale) mit Blick auf die Haushaltslage der Stadt scheinbar unerfüllbar wird. Stattdessen plante die Verwaltung, immer mehr Brunnen dauerhaft abzustellen. Doch durch das Engagement von Hallensern und Unternehmen ist glücklicherweise doch nicht das Aus für alle Brunnen gekommen.

Der erst vor zwei Jahren sanierte Tulpenbrunnen in Neustadt sprudelt seit Donnerstagmittag wieder. Der Vermieter GWG hat die Patenschaft übernommen und wird zunächst für ein Jahr die Kosten tragen. “Ich sehe das als Fortsetzung der IBA”, so GWG-Chefin Jana Kozyk. Immerhin war das gesamte Areal mit der benachbarten Galerie im Grünen im Rahmen der Internationalen Bauausstellung umgestaltet worden. In unmittelbarer Nähe hat die GWG einen Plattenbau aufwendig saniert. Der Brunnen sei wichtig für das Wohnumfeld, so Kozyk. Ihre Pressesprecherin Doris Henning sieht darin eine Wiederbelebung des Platzes. Sie hatte deshalb auch die Idee, den Brunnen musikalisch wieder in Betrieb zu nehmen. Und so schallte das Brünnlein-Lied über den Platz. Und das noch pünktlich vor Ostern. “Das war unser Wunsch”, sagte Jana Kozyk. Auch Grünflächenamts-Leiter Udo Rost war die Freude anzumerken. “Es wäre tragisch gewesen, den Brunnen nicht anzuschalten.” Der Tulpenbrunnen wurde 1978 von Heinz Beberniß gestaltet.

Nicht von den Sparmaßnahmen betroffen, ist zwar der Eselsbrunnen am Alten Markt. Doch die Hallesche Wohnungsgesellschaft HWG übernimmt für dieses Touristenmotiv die Patenschaft. Damit hätte das Grünflächenamt Geld frei, welches für einen anderen Brunnen genutzt werden kann.