Umweltzone: Stufenkonzept in Halle vorgesehen

von 11. Februar 2010

Die Umweltzone in Halle (Saale) soll stufenweise eingeführt werden. Darüber informierte Wigbert Albrecht vom Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt den Planungsausschuss und bezog sich dabei auf eine erste Beratung zwischen LAU und Stadtverwaltung. Demnach sollen zunächst Autos ohne Plakette oder mit roter Plakette ausgesperrt werden. In einem nächsten Schritt trifft es auch Fahrzeuge mit gelber Plakette. „Die PKW-Besitzer trifft es weniger“, so Albrecht. Nur 3 Prozent würden für ihre Autos keine grüne Plakette bekommen. Hingegen müssten viele Handwerksunternehmen und Speditionen ihre Flotte erneuern oder Ausnahmegenehmigungen beantragen. „Die Umweltzone ist zumutbar“, sagte Albrecht.

Er rechnet bei einer Vollendung der A143 mit einer Verkehrsentlastung für die Paracelsusstraße von 15 Prozent. Doch ob das zu einer Einhaltung der Grenzwerte führen wird, ist unklar. Denn schon in diesem Jahr gab es an der Messstation 18 Überschreitungen der Feinstaub-Werte (Riebeckplatz: 16), zulässig im Jahr sind 35. Zwar sind die erhöhten Messwerte nicht auf ein höheres Verkehrsaufkommen zurückzuführen, sondern auf die anhaltende winterliche Witterung mit hohem Luftdruck und Ostwinden. Doch das spielt bei der Einhaltung der Grenzwerte keine Rolle.

Ein weiteres Problem für Albrecht: die Grenzwerte für Stickstoffdioxid von 40 Mikrogramm im jährlichen Mittel. „Im Fünfmonatsmittel lagen wir an der Paracelsusstraße bei 58 Mikrogramm und damit deutlich über den zulässigen Werten.“

Eingeführt wird eine Umweltzone in Halle möglicherweise schon im kommenden Jahr. Allerdings hofft die Stadt weiterhin auf eine Ausnahmegenehmigung. Diese ist für einen maximalen Zeitraum von 5 Jahren möglich.