Unbekannt ins Netz verzogen – Kinder und Jugendliche sind “always on”

von 4. Februar 2015

Über 80 Prozent der Jungen und Mädchen nutzen diese Medien um mit Freunden oder Schulkameraden Kontakt zu halten. Das ständige Vibrieren und das Bedürfnis schnell auf die eingehenden Nachrichten zu reagieren um ja nichts zu verpassen, bestimmen heutzutage hauptsächlich die Freizeitgestaltung der Teenies. Mehrere hundert Nachrichten pro Tag sind dabei keine Seltenheit.

Doch zu viel digital geht auf Kopf und Rücken, denn die meisten hocken beim chatten und surfen daheim auf der Couch oder vor dem Computer. Die Umfragedaten bestätigen dies und demzufolge leidet jeder siebte Jugendliche zwischen 12 und 17 schon unter Kopfschmerzen. Extremsurfer sind dabei mehr als doppelt so häufig betroffen. Konzentrationsstörungen, Übergewicht, Rückenschmerzen und verstärktes Aggressionsverhalten sind bei denjenigen, die einen übermäßigen digitalen Konsum haben, im überdurchschnittlichen Maße vorhanden.

“Es spricht also viel dafür, dass sich die Gesundheitsförderung im Kindes-und Jugendalter nicht nur Themen wie gesunder Ernährung und Sexualerziehung widmet. Für den gesunden Umgang mit Medien gilt es genauso Wissen zu vermitteln und Regeln festzulegen. Eltern sollten hierbei ihrer Vorbildfunktion gerecht werden und wenn nötig auch das eigene Medienverhalten überdenken”, erklärt Jens Hennicke, Leiter der Landesvertretung der TK Sachsen-Anhalt.

Das setzt wiederrum voraus, dass Eltern, Kinder und Pädagogen auch wissen, wie sieOnline-Medien verantwortlich und selbstbestimmt nutzen, dass sie Möglichkeiten, aber auch Risiken einschätzen können und übermäßigen und ungesunden Konsum erkennen. Die TK hat eigens dafür Aufklärungsmaterialien wie eine DVD zur Medienkompetenz entwickelt. Die DVD mit dem Titel “Jugend 3.0 – mit Sicherheit im Netz” ist eine Entscheidungshilfe, die für Familien ebenso geeignet ist wie für Unterricht und Erzieherausbildung. Sie kann sowohl als DVD bestellt, als auch unterwww.tk.de– Webcode 657912 – heruntergeladen werden.

Zum Hintergrund

Für die Umfrage hat Forsa im Auftrag der TK im Juli 2014 bevölkerungsrepräsentativ 1.000 Eltern, bei denen mindestens ein Kind zwischen 12 und 17 Jahren im Haushalt lebt, zu deren Mediennutzungsverhalten und ihrer Gesundheit befragt. Die Ergebnisse sind in der Broschüre “Jugend 3.0 – abgetaucht nach Digitalien?” zusammengefasst.