Uni Halle ehrte ihre Promovenden

von 14. Januar 2012

Umrahmt von Klaviermusik der Studentin Joo-Yeon Kim übergab die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) im Löwengebäude den 65 Promovenden und Habilitanden der letzten Monate ihre Urkunden. An 18 Nachwuchswissenschaftler, die ihre Promotion mit der Note summa cum laude abgeschlossen haben, wurden Luther-Urkunden durch Uni-Rektor Udo Sträter verliehen.

Zudem wurde die Iranerin Leila Motlagh mit dem diesjährigen Anton-Wilhelm-Amo-Preis für ihre Masterarbeit geehrt. Die Zahnärztin erreichte als erste Studentin überhaupt den akademischen Grad “Master of Science” in der Fachrichtung Pharmaceutical Biotechnology der Uni Halle. Ein analytisches Verfahren zur Messung von Modellwirkstoffen in den verschiedenen Hautschichten hatte sie entwickelt. Namensgeber Anton-Wilhelm Amo kam als Sklave von Ghana aus nach Europa, erhielt aber am Braunschweiger Hof eine gute Ausbildung und konnte später sogar in Halle studieren. Er war der erste schwarze Philosoph.

Im Rahmen der Veranstaltung hielt Professor Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, einen Festvortrag zum Thema "Was ist Leben?". Dabei ging es auch um das Stichwort synthetische Biologie, also die Herstellung von Genomen im Labor und die Schaffung von Organismen auf dem Reißbrett. Bei der Herstellung von Impfstoffen und zum Austausch schadhafter Gene im Rahmen einer Gentherapie sei das ein gutes Mittel. Doch es bestehe auch die Gefahr des Missbrauchs, sagte Hacker. Beispiel sei die Schaffung von Grippeviren mit einer höheren Infektiösität, wie kürzlich geschehen. Wegen der Chancen und Risiken sei ein breiter Diskurs nötig.