Uni Halle entwickelt den Super-Kondensator

von 15. November 2010

Aus Halle (Saale) sollen schon bald Superkondensatoren kommen, die als Energiespeicher genutzt werden können. Dafür gibt es 1,5 Millionen Euro vom Bund. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat den Weg für die Förderung des Projekts an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) freigemacht. 10 Mitarbeiter werden forschen. Superkondensatoren sind neue, flexible Energiespeicher, die Strom zuverlässig und schnell verfügbar halten. Das interdisziplinäre Projekt gehört zu neun von 30 Vorhaben, die in der zweiten Phase des BMBF-Förderprogramms "Forschung für den Markt im Team" als förderfähig bewertet wurden.

"Wir freuen uns, dass wir mit der Bewilligung der zweiten Phase die Arbeiten an einem sehr spannenden Forschungsprojekt fortsetzen können", sagte Projektleiter Prof. Dr. Horst Beige vom Institut für Physik. Als wichtigstes Anwendungsgebiet für Super-Kondensatoren wurde in der ersten Projektphase von November 2009 bis Januar
2010 der Markt der erneuerbaren Energien, insbesondere die Speicherung von Windenergie, ermittelt. Weil die Produktion von Solar- und Windstrom je nach Wetterlage schwankt, muss das Angebot zurzeit noch durch konventionelle Kraftwerke ausgeglichen werden.

Super-Kondensatoren können zudem deutlich größere Energiemengen speichern als andere Energiespeichersysteme, da sie die Vorteile zweier verschiedener Materialien in einem Bauelement vereinigen. In einem eigenen Innovationslabor entwickeln die Wissenschaftler unter Leitung von Dr. Alexandra Buchsteiner nun einen Super-Kon-Demonstrator.

Ein wesentlicher Eckpfeiler des Forschungsvorhabens "Super-Kon: Neue Super-Kondensatoren als Energiespeicher" ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit der beteiligten Fachgruppen. Gemeinsam arbeiten das Institut für Chemie, das Interdisziplinäre Zentrum für Materialwissenschaften sowie das Institut für Physik der MLU an der Entwicklung einer Energiespeicherung, die flexibel, ökologisch und sicher ist.

Besonderheit des Förderprogramms "Forschung für den Markt im Team" ist die Beteiligung eines Wirtschaftswissenschaftlers am Projekt. Mit Hilfe von Marktanalysen und Verwertungskonzepten soll auf diese Weise die wirtschaftliche Verwertbarkeit von Forschungsergebnissen erhöht werden. Ein Projektbeirat aus Vertretern vorwiegend regionaler Unternehmen wird die Wissenschaftler bei der Entwicklung des Super-Kons unterstützen. Ein intensiver Wissens- und Technologietransfer wird auch durch die veranstalteten Innovationsworkshops gepflegt. Erstmals diskutierten die Forscher im Januar 2010 mit zahlreichen Wirtschaftsvertretern über deren spezifische Anforderungen für eine erfolgreiche Produktentwicklung. Weitere Workshops sind geplant.