Uni-Rektor will starke OB-Persönlichkeit

von 30. September 2011

Bei der Oberbürgermeisterwahl im kommenden Jahr baut die Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg (MLU) auf einen Kandidaten, der nicht nur die Geschicke der Stadt lenken soll, sondern auch konkret hinter dem Konzept „Stadt der Wissenschaft“ stehen muss. Den Platz an der Stadtspitze solle eine „starke Persönlichkeit“ einnehmen und nicht nur Verwalter sein, erklärte MLU-Rektor Udo Sträter am Freitag. Starke Partner aus der Kommunalpolitik brauche die Universität schließlich, denn mit bisherigen „Defensivpositionen können wir nichts anfangen“. Damit meint Sträter die bisherige Zurückhaltung der Parteien. Denn schon in weniger als einem Jahr tritt Halles neues Stadtoberhaupt sein Amt an. Falls sich an der bisherigen Zurückhaltung nichts ändern werde, würde die Universität vor einem „echten Problem“ stehen, so Sträter. Die Stadt lebe schließlich zu großen Teilen von der Universität respektive der Wissenschaft.

Zudem habe das Image der Stadt eine Verbesserung nötig, denn mit der MLU, mehreren außeruniversitären Forschungseinrichtungen, dem Sitz der Nationalen Akademie der Wissenschaften und der Kulturstiftung des Bundes, verfügt Halle doch über bedeutende wissenschaftliche Einrichtungen auf höchstem internationalem Niveau.

Bislang hat bei der OB-Wahl einzig Innendezernent Bernd Wiegand seinen Ring in den Hut geworfen. Die CDU will in wenigen Tagen ihren Kandidaten aufstellen. Im Gespräch sind Bernhard Bönisch und Thomas Leimbach. Für die FDP wird wohl Gerry Kley antreten, doch offiziell ist noch nichts. Bei den Linken ist ebenfalls noch kein definitiver Kandidat im Rennen.

(In einer ersten Version war davon die Rede, der Uni-Rektor fordere "endlich" ein starkes Stadtoberhaupt. Dies wurde abgeändert. Der Rektor wurde falsch verstanden.)