Unikliniken: IHK will mehr Sachlichkeit

von 16. Juni 2011

Der Verkauf der Unikliniken ist erst einmal vom Tisch. Doch der Streit geht weiter, vor allem in der Politik. Da spielen primär Emotionen eine Rolle, weshalb die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) mehr Sachlichkeit fordert. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Brockmeier: „Wir wünschen uns eine sachorientierte Diskussion.“

Sachsen-Anhalt könne von Erfahrungen anderer Bundesländer lernen, in denen es bereits Privatisierungen von (Universitäts-)Kliniken gegeben habe. So hat beispielsweise Hessen privatisiert, Schleswig-Holstein will es. “Im Übrigen keinesfalls mit katastrophalen Ergebnissen, wie von manchem Diskutanten aktuell prophezeit“, so Brockmeier. Es komme darauf an, nüchtern die Vor- und Nachteile einer möglichen Privatisierung nach transparenten Kriterien gegeneinander abzuwägen. „Es bringt nichts, dogmatisch für oder gegen Privatisierung zu sein. Was zählt, sind allein sachliche Argumente sowie transparente Kriterien und Maßstäbe. Gerade daran aber scheint es in der aktuellen Debatte doch sehr zu mangeln.“ Die neue Landesregierung habe zahlreiche Probleme zu lösen. „Denkverbote sind da wenig hilfreich – auch und gerade dann, wenn sie sogar schriftlich in der Koalitionsvereinbarung niedergelegt sind“, mahnt Brockmeier.