Uniklinikum darf nicht geschlossen werden

von 23. April 2013

Aktuelle Pläne der Landesregierung von Sachsen-Anhalt sehen vor, den Landesetat für Forschung und Wissenschaft im Jahr 2014 um ca. 26,5 Mio. Euro zu kürzen. Ab 2015 soll die Finanzierung der Hochschulen im Land zusätzlich um jährlich 5 Mio. Euro reduziert werden, so dass 2025 eine Kürzung um 50 Mio. Euro gegenüber 2013 erreicht wird. In Erwägung gezogen wird in diesem Zusammenhang auch eine Schließung des Universitätsklinikums der Medizinischen Fakultät in Halle, ohne dass überhaupt Ergebnisse einer aktuell laufenden Evaluierung des Wissenschaftsrates abgewartet werden.

„Diese Pläne sind für die Stadt Halle mit einem massiven Abbau von Studienplätzen und Arbeitsplätzen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen verbunden und für den Wissenschaftsstandort Halle schlicht nicht hinnehmbar.“ so Dietmar Weihrich, Vorsitzender der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Stadtrat der Stadt Halle. „Gerade die Idee das traditionsreiche Universitätsklinikum in Halle zu schließen, zeigt wie wenig durchdacht die aktuelle Rotstiftpolitik des Landes ist. Kurzfristige Spareffekte – wie von der Landesregierung erhofft – sind hier nicht erzielbar. Zudem wird das Klinikum schon deswegen gebraucht, weil hier in bedeutendem Umfang die notwendige Ausbildung von Ärzten erfolgt und nur so eine ausreichende ärztliche Versorgung im Land gesichert werden kann. Ein Uniklinikum in Magdeburg allein kann diese Aufgabe nicht leisten. In Halle übernimmt das Klinikum darüber hinaus Aufgaben der Notaufnahme und bestimmter fachärztlicher Versorgung, die ansonsten nicht angeboten werden.“

„Für die Stadt Halle stellt die Universitätsmedizin mit mehr als 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen äußerst wichtigen Wirtschaftfaktor dar. Eine Schließung gefährdet nicht weniger als die Zukunftsfähigkeit der Stadt.“ so Weihrich abschließend.