Unternehmen fordern Saaleausbau

von 7. Januar 2011

Fast ein halbes Jahr war es still um den Saalekanal. Rhythmisch alle paar Monate melden sich Gegner und Befürworter des Projekts zu Wort. Doch eine endgültige Entscheidung zum Bau des 100 Millionen Euro Projekts ist noch nicht gefallen.

Die Mitgliedsunternehmen im Verein zur Hebung der Saaleschifffahrt appellieren nun noch einmal an alle politischen Verantwortungsträger im Bund und Land, den Saaleausbau zu vollenden. “Wird das Projekt in naher Zukunft realisiert, hat das viele Vorteile für die gesamte Region”, heißt es in einer Erklärung. Die Saale sei ein wichtiger und umweltfreundlicher Wirtschafts-, Arbeits- und Tourismusfaktor in Sachsen-Anhalt und Sachsen.

Einer der Hauptvorteile der Saaleanpassung sei die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Mitteldeutschland. Mit der Anbindung des Hafens Halle an das europäische Wasserstraßennetz könnten ansässige Unternehmen wie ESCO, Solvay und Schwenk Zement durch die Nutzung von umweltfreundlichen Schiffstransporten ihre Kosten senken und so die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte besser sichern. Außerdem könne die Saale an das bereits errichtete Wasserstraßenkreuz Magdeburg als Bestandteil des transeuropäischen Binnenwasserstraßennetzes angeschlossen werden. Wodurch auch Seehäfen wie Hamburg und Bremen erreicht werden können.

Das Raumordnungsverfahren im Oktober 2008 habe ergeben, dass die Baumaßnahmen mit den Erfordernissen der Raumordnung einschließlich der Umweltbelange und der Belange der FFH-Verträglichkeit (Flora-Fauna-Habitat) vereinbar seien. Zudem sei es möglich, den 20 Kilometer langen Saaleabschnitt von Calbe bis zur Elbe als neues, frei fließendes Feuchtbiotop im Zusammenhang mit dem benachbarten Biosphärenreservat Mittlere Elbe zu entwickeln.

Mehrere Umweltverbände sind gegen den Kanalbau. Dieser gefährde die Umwelt und sei zudem unwirtschaftlich.