Unternehmen sehen Konjunkturrisiken

von 11. Mai 2010

Wieder anziehende Energie- und Rohstoffpreise bereiten den Betrieben im Süden Sachsen-Anhalts Sorge. Knapp 50 Prozent aller Unternehmen geben sie als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung ihres Unternehmens in den kommenden zwölf Monaten an. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) unter 600 Unternehmen im IHK-Bezirk.

Als weitere Risiken wird laut IHK-Erhebung von gut einem Drittel (38 Prozent) ein sinkender Inlandsumsatz angegeben. 36 Prozent der Befragten sehen zudem steigende Arbeitskosten als mögliche Konjunkturbremse. Die Finanzierungssituation dagegen stellt nur für jedes fünfte Unternehmen ein Risiko dar. Der Mangel an Fachkräften, der Auslandsabsatz und die Wechselkursentwicklung werden von der überwiegenden Mehrheit derzeit nicht als Gefahr eingeschätzt.

„Die aktuell diskutierte Kreditklemme trifft vergleichsweise wenige Unternehmen im Süden Sachsen-Anhalts. Viel stärker beeinträchtigen steigende Kosten und sinkende Umsätze die zukünftige Entwicklung. Diesen Sorgen sollte die Politik mit Reformen bei Steuern und Lohnnebenkosten begegnen“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Peter Heimann die Umfrageergebnisse.

Je nach Branche wirken sich die Wirtschaftsfaktoren unterschiedlich aus: So geben die Industrieunternehmen wie auch die Verkehrsunternehmen die Energie- und Rohstoffpreise als mit Abstand größtes Risiko an. Für die Unternehmen im Baugewerbe bergen vor allem steigende Arbeitskosten eine entsprechende Unsicherheit. Für Dienstleistungsgewerbe und Handel ist der Inlandsabsatz der größte Unsicherheitsfaktor.