UPDATE: Laternenfest 2010 – Der Samstag

von 28. August 2010

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Nach dem verregneten Auftakt des Laternenfestes lief es wettertechnisch am zweiten Tag ein bisschen besser. Die Schauer hielten sich in Grenzen, etwas Sonne gab es auch. Dafür sind die Temperaturen auf unter 20 Grad heruntergegangen.

Auftakt für den zweiten Tag war am Morgen mit den Laternenfestlauf. Rund 30 Sportler folgten Lauflegende Waldemar Cierpinski über die Peißnitz. Die Tibet Initiative Deutschland e.V., Kontakstelle Halle präsentiert in den Kolonaden der Peißnitzhauses aktuelle Fotografien zum Thema „Tibet-Mythos und Wirklichkeit“. Nebenan wurde zum Tag des Schachs Schach gespielt.

Bei Tageslicht zeigte sich auch der verwüstete Zustand des Festgeländes. Auf dem aufgeweichten Rasen haben Autos tiefe Spurrillen hinterlassen, vor den Bühnen ist nur noch Matsch. Kurzfristig organisierte das Kulturbüro deshalb Rindenmulch, um die gröbsten Stellen auszubessern.

Viele hallesche Vereine, Initiativen und Firmen nutzten den zweiten Festtag, um sich vorzustellen. Die Modellbauer ließen kleine Boote über den Fontäneteich sausen. Im Spielmobil der Stadt konnte gebastelt werden, die Arche Noah hatte ebenfalls ein Kinderprogramm parat. Eine kleine Gartenbahn zuckelte über die Familienwiese. Dort stand auch eine Hüpfburg. Und eine Riesenrutsche lud zum Gleiten in die Tiefe ein. Ein Kickerturnier gab es ebenso wie Technikvorführungen des THW und ein Piratenfest.

Sportlich ging es auf der Saale zu. Wasserwacht und Halloren kämpften beim Fischerstechen gegeneinander. Am Ende behielt Vorjahressieger Jens Thürmer die Oberhand und sicherte sich mit seinem Sieg den Kuss der Hallorenbraut und ein Fass Bier. Zum Kutterrudern waren unter anderem Teams aus Brandenburg und Thüringen nach Halle gekommen. Doch diesmal blieb der Preis in Halle. Die Ische war über die 5000 Meter lange Distanz am schnellsten, 30:13 Minuten brauchten die Sportler vom WSC. Und auch der hallesche Drachenbootvereine präsentierte seinen Sport auf dem Laternenfest.

Die Bühnen boten für jeden Geschmack etwas. Auf der Ziegelwiese waren am Nachmittag Anni Lenz und Reinhard Lakomy mit ihren Kinderprogrammen zu erleben. Auf der Freilichtbühne waren Inkonsequent zu erleben. Die Nachwuchsband präsentierte neben eigenen Stücken unter anderem auch Musik von Rosenstolz.

Klassisch wurde es am Abend im Amselgrund. Statt lauter Ballermannmusik spielt hier die Staatskapelle auf. Das Konzert war gut besucht. Doch Klassik – das kam nicht überall an. Auf dem am gegenüberliegenden Ufer ankernden Handwerkerschiff hätte man am liebsten durchweg die Saaleufer beschallt. Mit einem vorwurfsvollen Ton, er müsse ab 21 Uhr ruhig sein, drehte der DJ Punkt Neun die Musik ab. Wie HalleForum.de von Mitfahrenden erfuhr, gab es auf dem Schiff einige Diskussionen dazu.

Aber die Highlights des Abends waren ganz klar der Bootskorso und das Feuerwerk, das diesmal nach Jahren der Pause neben dem Turbinesportplatz auch wieder von der Burg Giebichenstein gezündet wurde. Die Burg hoch über dem Saaletal verwandelte sich in ein buntes Lichtermeer. Für die Atmosphäre bleibt zu hoffen, dass man dies auch im nächsten Jahr fortsetzt. Und die Zuschauer waren auch zufrieden mit dem Lichtermeer am Himmel, auch wenn sich manch einer ein lauteres Rumsen gewünscht hätte. Am Ende befand doch ein Großteil (zumindest der am Amselgrund sitzenden Gäste) das Feuerwerk für gut. “Das war viel besser als im letzten Jahr”, meinte eine Frau.