UPDATE: Nach HEX wird auch Mitteldeutsche Regiobahn bestreikt

von 18. Mai 2011

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) macht noch einmal richtig Druck auf den Veolia-Konzern. Seit Mittwochmorgen wird bereits der Harz-Elbe-Express bestreikt. Am Nachmittag folgte dann auch der Aufruf bei der Mitteldeutschen Regiobahn. Seit 16.30 Uhr stehen dort vielfach die Räder still. Betroffen ist auch die Verbindung von Halle (Saale) nach Eilenburg. Die Strecke wird nach MRB-Angaben derzeit nicht bedient, dort verweist man auf die Deutsche Bahn, die ebenfalls Verbindungen anbietet. Bis wann gestreikt wird, teilte die GDL noch nicht mit. Update: Die MRB fährt seit kurz nach 20 Uhr wieder

HEX und MRB würden nach wie vor jegliches Angebot zu inhaltsgleichen Rahmenregelungen für Lokomotivführer und deren Verknüpfung mit den jeweiligen Haustarifverträgen verweigern, kritisiert die Gewerkschaft. Es gehe hauptsächlich um den sozialen Schutz bei berufsbedingter Fahrdienstuntauglichkeit und um Schutz vor Arbeitslosigkeit/Lohneinbußen bei einem Betreiberwechsel sowie um gravierende Einkommensunterschiede,

Veolia versuche, einzelne Mitarbeiter durch das Versprechen von individuellen Lohnerhöhungen und der Forderung, sich nicht mehr an Arbeitskämpfen zu beteiligen, zu ködern, kritisiert die GDL. Zudem versuche der Konzern, die Lohnerhöhungen in Betriebsvereinbarungen regeln. „Letzteres ist erstens nicht zulässig. Und zweitens zeigt es, dass es nicht am Geld, sondern am Willen mangelt, mit der GDL zu verhandeln“, so Hartmut Schaefer, Vorsitzender des GDL-Bezirks Mitteldeutschland.

"Die GDL versucht mit immer drastischeren Mitteln, möglichst viele Fahrgäste zu treffen, um Druck zu erzeugen und ihre Minderheitsinteressen durchzusetzen. Ich verurteile das ausdrücklich, gerade da wir auf einem guten Weg sind bessere Bedingungen für unsere Mitarbeiter festzuschreiben", so der HEX-Geschäftführer Andreas Putzer. "Selbst GDL-Mitglieder werden damit in einen persönlichen Konflikt gestürzt. Sie müssen sich kurzfristig entscheiden, ob sie mit fast sofortiger Wirkung den Zug stehen lassen und allein die daraus resultierenden Konsequenzen tragen. Das ist unverantwortlich." Die Arbeitgeber seien bereits an die Grenzen des Finanzierbaren gegangen und hätten erhebliche Lohnsteigerungen angeboten.