UPDATE: Szenario: Explosion in Schule

von 25. September 2010

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Um 8.45 Uhr ging die Meldung in der Leitstelle in der Neustädter Hauptwache ein: Explosion in der Gesamtschule “Ulrich von Hutten”. Eine aufgeregte Lehrerin meldete sich, sprach von mindestens 20 Verletzten. Für den Disponenten in der Leitstelle hieß es zunächst einmal die Frau zu beruhigen, die drohte, aus dem Fenster zu springen.

Mit diesem Szenario begann am Samstagmorgen die große Katastrophenschutzübung in der halleschen Rossbachstraße. Insgesamt 169 Kräfte mit 45 Fahrzeugen von Berufsfeuerwehr, den Freiwilligen Feuerwehren Ammendorf, Kanena und Büschdorf sowie ASB, Malteser Hilfsdienst, DRK, THW und die Rettungshundestaffel der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft waren im Einsatz, um die insgesamt 28 “Verletzten” aus dem einsturzgefährdeten Gebäude zu retten.

Die Übung “Bruchfeld 2010” sollte zeigen, wie die halleschen Einsatzkräfte auf die Bewältigung eines Massenanfalls von Verletzten vorbereitet sind. Zum Einsatz kam auch ein Abrollcontainer vom Flughafen Leipzig-Halle. Noch in diesem Jahr werden die Hallenser aber ihren eigenen Einsatzcontainer erhalten, das Konjunkturpaket machts möglich.

Zufrieden zeigte sich am Ende er Übung gegen halb zwölf Einsatzleiter Günter Hedel. “Das Zusammenspiel der Rettungskräfte hat geklappt”, sagte er. In den folgenden Tagen werde es aber noch eine Detailsauswertung geben. Festgestellt hat man im Rahmen der Übung, dass ein Trupp nicht über den digitalen Pager alarmiert werden konnte. “Weil wir aber parallel über SMS aufs Handy informieren, waren die Einsatzkräfte trotzdem da”, so Hedel.

Wie der Einsatzleiter weiter sagte, habe die Rossbachstraße während der Übung ebenfalls für rund eine Stunde gesperrt werden müssen. Das war eigentlich nicht vorgesehen, um die Anwohner nicht übermäßig zu strapazieren. Aber die enge Straße hat dann doch eine Sperrung nötig gemacht.”

Wichtig bei so einer Übung sind aber auch Statisten. 40 Schüler der Huttenschule und 28 Statisten der DRK-Mimtruppe – die sogenannte DRK Notfalldarstellung – sollen für das Gewusel auf dem Schulhof beziehungsweise für die Verletzten sorgen. Letzteres zum Teil mit ganzem Einsatz. Eines der “Opfer” hatte im Rahmen der Explosion seine Hand verloren. “Au meine Hand. Meine Hand ist ab”, schrie der Statist auf vollem Leibe. Auch Situationen, mit denen die Rettungskräfte umgehen müssen, in denen sie beruhigen müssen.