UPDATE: Tausende Hallenser auf der Hochstraße, Halle gewinnt Wette

von 30. Mai 2010

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(ens) Um Punkt 14 Uhr war es soweit: weiße Absperrbaken wurden über die Fahrbahnen am Rennbahnkreuz, am Glauchaer und Franckeplatz sowie in der Franckestraße geschoben. Die Stadt lud zur „Hoch-Zeit“ auf der Hochstraße ein. Für acht Stunden blieb die wichtige Ost-Westverbindung für Autos tabu. Stattdessen bevölkerten nach Veranstalterangaben rund 20.000 Hallenser zu Fuß die vierspurige Straße, unter ihnen auch Stadträte, Landtagsabgeordnete, Vertreter kultureller Einrichtungen und Firmenchefs. Und das, obwohl es mehrfach zu kräftigen Regenschauern kam. Abwechselnd kam aber auch die Sonne raus.

Stadtmarketing-Chef Stefan Voß zeigte sich überwältigt vom Ansturm und gestand, dass man im SMG-Team wegen des Wetters durchaus so seine Bedenken hatte. Schließlich hatte man Großes vor: den Schriftzug „HALLE SAALE*“ aus Menschen bilden. Eine Stunde lang dauerte es, bis alle Teilnehmer ihre Position eingenommen hatten. Um 17 Uhr hieß es dann: Wette gewonnen. Nun muss Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper im HFC-T-Shirt die hallesche Mannschaft anfeuern.

Sieben Paare trauten sich nicht nur auf die Hochstraße, sondern ließen sich in luftiger Höhe trauen. Mit Pferdekutsche wurden sie auf die Hochstraße gefahren. Mit Blick auf das Wetter waren die deutschen Gesetze eine glückliche Fügung, müssen doch Hochzeiten in Räumen stattfinden. Weit ausgelegt wurde aus dem Raum nun ein kleines Festzelt. Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados nahm um 16 Uhr eine Trauung höchstpersönlich vor.

Auf den beiden Brücken der drei Kilometer langen Trasse präsentierten sich verschiedene Vereine wie Postkult und Peißnitzhaus und zahlreiche Institutionen. So zeigte das Elisabeth-Krankenhaus Bilder aus Zeiten ohne Hochstraße sowie vom Bau der Hochstraße und den Abrisskolonnen. Mit dabei war auch die mobile Kinderküche des Thalia Theaters. Auch rechts und links der Hochstraße gab es einiges zu entdecken. Nicht nur neue Ausblicke auf die Architektur umliegender Gebäude, die von vielen Fotografen im Bild festgehalten wurde. Am Steg-Hochhaus konnte man Fassadenkletterer beim Aufstieg beobachten. Von der Waisenhausapotheke sausten 50 Bobbycars die Hochstraße hinunter.

Autofahrer hingegen mussten sich wegen der Sperrung in Geduld üben und sich auf Umleitungen einstellen. An der Giebichenstein- und der Röpziger Brücke klemmte es. Lange Autokolonnen mit mehrheitlich halleschen Kennzeichen gab es in der Burg-, Kröllwitzer und Großen Brunnenstraße sowie am Kreuzvorwerk. Dadurch kam es auch auf den Straßenbahnlinien 7 und 8 zu Verspätungen.


Übergabe des Stadtbriefes von Halle an Karlsruhe.


Auch Afrikanische Musik war auf der Hochstraße zu vernehmen.