Verein gegen Fußball-Gewalt

von 4. Dezember 2009

Gewalt im Fußball – mit diesem Thema haben sich in den letzten Tagen die Innenminister von Bund und Ländern bei einer Konferenz in Bremen beschäftigt. Doch auch direkt vor Ort werden gewaltbereite Fußballfans und Randale debattiert. Am Mittwoch fand dazu in der Jugendwerkstatt Frohe Zukunft eine Podiumsdiskussion statt. Fans des HFC und Behördenvertreter diskutierten darüber, wie man Ausschreitungen verhindern kann und wie das Polizeiaufgebot zurückgefahren werden kann.

Nach Auswertung der rund zweistündigen Runde hat Sport- und Innendezernent Bernd Wiegand nun einen Maßnahmekatalog erarbeitet. Sein Ziel: eine stärkere Kooperation mit den Fans. Doch um das zu erreichen müssten einige Grundlagen eingehalten werden, so Wiegand im Gespräch mit HalleForum.de.

Wichtig sei demnach, dass sich alle Beteiligten – also Fans und Verein – von Gewalt im Stadion sowie im Umfeld distanzieren. Straftäter oder Störenfriede müssten von Augenzeugen angezeigt werden, forderte Wiegand. Das ist heute kaum der Fall. Wirft jemand einen Böller – was zumeist zu Spielunterbrechungen und hohen Strafen für den Club führt – wird dieser in den seltensten Fällen von umstehenden Fans “verpfiffen”.

Doch auch dem Wunsch zahlreicher Fans in der Diskussionsrunde will Wiegand stärkere Aufmerksamkeit widmen. Sie hatten eine schnellere Täterermittlung und -bestrafung bei Randalen und Attacken auf Personen gefordert. Derzeit dauert es mehrere Monate, bis Fahndungsfotos in den Medien veröffentlicht werden. Derzeit würden Gespräche mit der Justiz laufen, so Wiegand, um hier eine Beschleunigung zu erreichen. Außerdem sollen die Fans ernst genommen und stärker einbezogen werden.

“Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, dann kann meines Erachtens die Polizei schrittweise reduziert und Alkoholverbote aufgehoben werden“, so Wiegand. Er will im Januar mit allen Beteiligten einen Verein gründen. Hauptziel: das sich Alle von Gewalt distanzieren.