Wie wird Halle (Saale) künftig an das Verkehrsnetz der Deutschen Bahn angebunden? Damit hat sich der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Gedanken gemacht und kommt zu dem Ergebnis: setzt die Bahn ihre Pläne um, dann deutlich schlechter. Vorgesehen ist zum Beispiel ein kompletter Wegfall der IC-Linie Nordrhein-Westfalen – Kassel – Erfurt – Halle – Berlin – Ostsee. Stattdessen sollen die Züge durch Nahverkehrszüge ersetzt werden. Dadurch gebe es keine durchgehenden Verbindungen nach Thüringen mehr, auch umsteigefreie Verbindungen aus Mitteldeutschland in Richtung Ostsee fallen dadurch weg, bemängelt der VCD.
Der Verkehrsclub hat deshalb am Ostermontag sein Verkehrskonzept vorgestellt. Das sieht unter anderem eine zweistündlich die ICE-Linie München – Nürnberg – Jena – Naumburg – Halle – Berlin vor. Der VDC fordert auch die Verlängerung der stündlichen IC-Linie aus Richtung Magdeburg – Halle alle zwei Stunden über Leipzig hinaus bis Dresden. Positiv sieht man beim VCD die geplante zweistündige Anbindung von Halle an Berlin und München mit dem ICE. “Dieses Plus bei der Anbindung Halles darf jedoch keines Falls zu Lasten Leipzigs gehen”, heißt es im Konzept. Der Stundentakt aus der Messestadt Richtung Berlin und München solle unbedingt aufrecht erhalten werden.
„Unser Konzept ist wirtschaftlich tragfähig, zum Fahrplanwechsel 2010 umsetzbar und aus Kundensicht deutlich besser als all die Pläne, die von der Bahn selbst erarbeitet wurden und nur über Umwege öffentlich bekannt geworden sind”, so Lutz Dressler, der Sprecher des VCD-Landesverbandes für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das VCD-Konzept sieht insgesamt vier ICE-Linien und fünf Intercity-Verbindungen vor, die allesamt im Zwei-Stunden-Takt fahren sollen, durch eine intelligente Verknüpfung aber stündlich die Verbindungen aller großen Städte mit maximal einem Umstieg zulassen würden. So entstünden mehrere neue Direktverbindungen im Fernverkehr. Das Konzept des Verkehrsclubs ist komplett durch das freiwillige Engagement der Verkehrsexperten entstanden.
