Verkehrsminister Webel fordert schnellen A143-Bau

von 13. Juni 2012

12,6 Kilometer fehlen noch für die Fertigstellung der A143, der sogenannten Westumfahrung von Halle. Seit Monaten kämpft bereits Halles Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados für einen Weiterbau, hat 5.000 Unterschriften im gesamten Süden dafür gesammelt. Mit Blick auf die große Werbetrommel dafür mit Zeitungs- und Fernsehberichten, Artikeln im Amtsblatt und prominenter Unterstützung durch Landespolitiker ist das aber noch kein Erfolg, hat doch beispielsweise der Förderverein des Peißnitzexpress ohne diese Werbemaschinerie 16.000 Unterschriften für den Erhalt der Parkeisenbahn gesammelt. Doch neuen Auftrieb konnte jetzt die Sperrung der A14 geben. Denn nun hat sich auch Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel eingeschaltet. Die momentane Verkehrssituation durch den Brückenabriss zeige deutlicher als je zuvor, wie wichtig die Komplettierung der A143 für die verkehrliche Entlastung der Saalestadt sei. “Wir brauchen diese so genannte Westumfahrung, damit die bestehenden Verkehrsachsen A38 und A14 effizient miteinander vernetzt werden. Der Verkehr im Ballungsraum Halle/Leipzig kann sich dann gleichmäßiger verteilen”, so der Minister. Dass das jetzige Verkehrschaos bei guter Vorbereitung vermeidbar gewesen wäre, verschweigt Webel. Denn bereits seit Monaten wussten die Verantwortlichen von den Problem. Immer wieder rutschte die Böschung ab. Um einen Gegendruck aufzubauen, wurde zuletzt tonnenweise Kies aufgeschüttet. Doch auch das führte nicht zum Erfolg. Die Böschung geriet immer wieder ins Rutschen, beschädigte das Fundament der Brücke. Die Überführung wurde deshalb bereits vor einer Woche gesperrt. Auch hier wäre noch genug Zeit gewesen, umfangreiche Notfallpläne aufzustellen. Stattdessen nun die Schelte in Richtung der “Anderen”. Der zügige Weiterbau der A143 sei von existenzieller Bedeutung für die Wirtschaft in der Region, führt Webel aus. Profitieren würden vor allem auch Autofahrer und die Bewohner von Halle. “Die derzeitigen Transporte über die B80 und die Saalequerung sind teilweise mit erheblichen Umwegen, zusätzlicher Zeit und Mehrkosten verbunden”, betonte der Verkehrsminister. Zudem sei die Belastung für Verkehrsteilnehmer und Anwohner enorm. Allerdings haben städtische Verkehrsmessungen ergeben, dass die A143 keinesfalls grundlegende Entlastungen für Halle bringt. Davon ebenfalls kein Wort vom Minister. Dafür appelliert er aber nach Angaben seines Ministeriums und laut einer Mitteilung “im Interesse der Menschen in der Region” an die Gegner des Projektes, ihre Blockadehaltung gegen den Bau des noch fehlenden Abschnitts zwischen der B80 und der A14 endlich aufzugeben. “Bei der Planung ist den Belangen des Umwelt- und Naturschutzes in einer bislang nie da gewesenen Weise Rechnung getragen worden”, erklärte der Minister. Es sei wichtig, das Planfeststellungsverfahren jetzt zügig abzuschließen und schnellstmöglich mit dem Bau des Projektes beginnen zu können. Die A143 soll die Autobahnen 38 und 14 miteinander verbinden. Der Leute noch fehlende, 12,6 Kilometer lange Abschnitt soll etwa 240 Millionen Euro kosten.