Volkspark: Es geht los

von 30. September 2011

Es geht los: Der Volkspark in Halle (Saale) wird endlich saniert. Nachdem das geschichtsreiche Gebäude von der SPD an einen Verein übertragen wurde, hat dieser sich um Fördermittel bemüht. 900.000 Euro gibt es aus dem DDR-Altvermögen, 98.000 Euro bringt der Verein selbst auf. Und am Donnerstag gab es obendrauf noch 35.000 Euro von Lotto.

Die Sanierung ist unter anderem nötig, um das 104 Jahre alte Gebäude brandschutztechnisch auf den erforderlichen Stand zu bringen. Zudem soll der Lärmschutz verbessert werden. Nach Vereinsangaben sollen die Innenräume bereits zum Jahresende nutzbar sein. Brandschutztüren werden eingebaut, neue Sicherheitstechnik sowie Lautsprecheranlagen für jeden Raum. Aufwendig wird es bei den Fenstern. Immerhin gibt es zehn verschiedene Fenstertypen. Und die müssen nun alle mit moderner Brandschutz- und Schallisolierung ausgestattet werden, natürlich alles in Einzelanfertigung und damit natürlich teurer als Fenster „von der Stange“.

„Der zweite Bauabschnitt ist dann die Fassade, aber dort sind wir gedanklich noch nicht angekommen“, sagte der Vereinsvorsitzende und Burg-Kanzler Wolfgang Stockert. Jedoch könne das grüne Netz an der Fassade möglicherweise schon zum Jahresende entfernt werden.

Stockert träumt auch schon vom zweiten Bauabschnitt. Für den zweiten Bauabschnitt werden weitere 1,8 Millionen Euro benötigt. Mittel stünden jedoch schon in Aussicht. Unter anderem sollen dann die gesamte Hauselektrik und die Sanitäranlagen erneuert werden. Der Fritz-Weineck-Saal soll runderneuert werden. Auch eine Kita im Anbau am Haupteingang soll eingerichtet werden. Die Kunsthochschule und die Uniklinik wollen Plätze für 50 Kinder schaffen. Im Foyer ist eine Gaststätte vorgesehen.

„Der Volkspark ist ein Bürgerhaus, für die Bürger der Stadt und der Region“, so Stockert. „Durch die Sanierung werde ein ganzes Quartier und die gesamte Stadt aufgewertet.“ Und sein Vereinskollege Rüdiger Fikentscher ergänzte: „Am Volkspark spiegelt sich die Geschichte eines ganzen Jahrhunderts.“

Denn geschichtsreich ist die Vergangenheit. Fritz Weineck, der Kleine Trompeter, wurde bei einer Kundgebung mit Ernst Thälmann erschossen. In den DDR-Wendemonaten fanden hier Bürgerversammlungen statt.