Vollversammlung der Studierenden spricht sich für Proteste aus

von 10. Juni 2004

Es herrschte die einhellige Meinung, dass sich die anwesenden Studierenden gegen die Kürzungen durch die schwarz-gelbe Landesregierung aussprechen. Diese Kürzungen sind kurzsichtig und unstrukturiert, da sie nur kurzfristige fiskalische Zwecke im Auge haben. Eine nachhaltige Hochschulentwicklungsplanung, die die Innovationskraft des Landes Sachsen-Anhalt stärkt, bleibt die Landesregierung den Bürgern weiter schuldig. Vielmehr werden die Hochschulen, als einer der wenigen Bereiche, die noch junge Menschen nach Sachsen-Anhalt locken, abgebaut. Fachbereiche und Institute wie die Ingenieurwissenschaften, Sportwissenschaften oder die Psychologie sollen zukünftig an der MLU ganz wegfallen. Letztlich sind aber alle Bereiche an der Universität von den Kürzungen betroffen. Die Studierenden sprachen sich für weitere Aktionen aus, die sich gegen die Landesregierung, aber auch gegen den Senat und das Rektorat der Universität richten. Beide Organe wollen auf Druck der Landesregierung die Kürzungen selbst umsetzen. Für Mittwoch, dem 16. Juni, kündigten die Studierenden einen Protesttag an. An diesem Tag wird der Senat über die künftige Hochschulstruktur unter der Maßgabe der Kürzungen beschließen. Die Studierenden werden den Protesttag um 10.00 Uhr mit einer Vollversammlung auf dem Universitätsplatz eröffnen. Anschließen werden sich Aktionen in der Stadt und der Universität. Ab 12.15 Uhr wird es eine Großdemonstration durch die Stadt zum Festsaal nach Kröllwitz geben, wo die Senatssitzung stattfinden wird. Sicher werden die Studierenden die Senatoren und das Rektorat gebührend empfangen. Es gibt bereits Signale seitens der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und Ver.di, sowie seitens der Personalräte der MLU, dass sich auch die Beschäftigten an dem Protesttag beteiligen. Bis zum 16.6 ist mit weiteren kleineren Aktionen zu rechnen. Weiterhin wird das Protestcamp vor dem Rektorat auf dem Uniplatz weiter wachsen. Hendrik Lange (Sprecher des AK Protest)