Von der Kaffeefahrt in den Knast

von 2. Februar 2012

Immer wieder wird vor Kaffeefahrten gewarnt. Doch der günstige Preis und das versprochene Geschenk locken vor allem Rentner immer wieder an. Doch jetzt ist der Polizei ein Schlag gegen die Kaffeefahrten-Industrie gelungen.

Möglich gemacht hat es ein Hinweis der Verbraucherzentrale Halle an die Staatsanwaltschaft Halle. Am Mittwoch folgten Polizeibeamte deshalb dem Bus des Veranstalters von Halle bis in einen Landgasthof im Burgenlandkreis. Zeitnah wurde ein Durchsuchungsbeschluss für den Veranstaltungsraum erwirkt. Die Beamten stellten dann Beweismittel wie Vertragsunterlagen, Laptop und angebotene Ware sicher. Vier an diesem Tag bereits abgeschlossene Verträge wurden rückgängig gemacht.

Angeboten wurden den Teilnehmern der Fahrt, zumeist ältere Personen, Nahrungsergänzungsmittel sowie „Geschenke“ als Zugabe zu einem sehr hohen Preis. Ein geschulter Verkäufer bot das Nahrungsergänzungsmittel sehr hartnäckig an, um Kaufverträge abzuschließen.

Ermittelt wird nun wegen des Verdachtes der strafbaren Werbung gemäß §16 Abs.1 UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb.) Die Staatsanwaltschaft Halle und die Kriminalpolizei der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd müssen nun die sichergestellten Beweismittel auswerten und die Teilnehmer dieser Fahrt befragen.

In dieser Woche, möglicherweise auch schon davor, gab es mehrere dieser Kaffeefahrten in den Landgasthof im Burgenlandkreis. Die Polizei bittet Bürger, die an einer der Verkaufsveranstaltungen teilgenommen haben und einen Kaufvertrag abschlossen, sich unter der Rufnummer 0345/224-1291 bei der Polizei zu melden.