(ens) Nach Vorwürfen in einer halleschen Tageszeitung, die Stadtverwaltung von Halle (Saale) habe zu kurzfristig den Einbau einer Zwischenwand im Erweiterungsbau der Moritzburg gefordert, reagiert die Verwaltung mit Unverständnis. Bereits am 15. November 2005 habe man erstmals aus brandschutztechnischen Gründen den Einbau der Wand gefordert. Auch bei Nachkontrollen im August, September und letztmalig am 17. November 2008 sei die fehlende Wand angemerkt worden. Die Auflage sei vom Bauherren ignoriert worden, so Stadtsprecher Steffen Drenkelfuss gegenüber HalleForum.de auf Nachfrage.
In einem Gespräch mit Moritzburg-Direktorin Katja Schneider habe man angedroht, den Eröffnungstermin platzen zu lassen, so Planungsdezernent Thomas Pohlack. “Wir sind aber über unseren eigenen Schatten gesprungen.” Um den Eröffnungstermin nicht zu gefährden, habe man unter anderem eine verstärkte Anzahl von Museumsmitarbeitern an den Notausgängen postiert. Bei einer Absage hätte die Stadt, auch mit Blick auf eine Zusage des Bundespräsidenten Horst Köhler, keine gute Figur gemacht.
Nun aber muss die Auflage umgesetzt werden, das Museum für zweieinhalb Wochen geschlossen werden. Das Treppenhaus müsse vor Rauch und Flammen schützen. Mit der jetzigen Ausführung sei das nicht möglich, argumentiert die Stadt. Die Moritzburg nutzt die Schließungszeit auch für weitere Arbeiten. So müssen Baumängel am Rauchabzug behoben werden.
Die CDU hatte sich wegen des MZ-Artikels zunächst kritisch über die Stadt geäußert und Konsequenzen im zuständigen Amt gefordert. Nach Klarstellung durch die Verwaltung wurden die Aussagen aber wieder zurückgezogen.