Waggonbau Ammendorf: Daehre sieht Bund bei Standortsicherung in der Pflicht

von 23. Mai 2003

Die vorgesehene Anschaffung neuer Fahrzeuge für den Schienenper-sonennahverkehr in Sachsen-Anhalt reiche nicht aus, um die not-wendige Auslastung der vorhandenen Produktionskapazitäten zu ge-währleisten, sagte Daehre. Zugleich verwies er auf die Entscheidung des Bombardier-Konzerns, Halle-Ammendorf zum Servicestandort umzustrukturieren. Zwar böten die Ausschreibung des “Nordharz-Netzes” und des S-Bahnnetzes Halle/Leipzig in Sachsen-Anhalt eine Chance für die Produktion von Schienenfahrzeugen in Ammendorf. Das Problem der Überkapazitäten lasse sich damit allerdings nicht lö-sen. “Für spürbare Entspannung kann letztendlich aber nur ein Groß-auftrag sorgen wie ihn nur ein Großunternehmen wie die Deutsche Bahn auslösen kann”, betonte Daehre. Am Rande der heute in Wiesbaden beginnenden Bauministerkonfe-renz der Länder will Daehre seinem Bundeskollegen Dr. Manfred Stolpe ein Spitzentreffen von Bund, Land und Deutscher Bahn vor-schlagen, bei dem die künftige Strategie der DB AG bei der Neuan-schaffung von Fahrzeugen sowie im Servicebereich geklärt werden müsse. Die Gespräche zwischen Vertretern der Landesregierung, der Unter-nehmensleitung und des Betriebsrates werden im nächsten Monat fortgesetzt. Im Juni wollen die Staatssekretäre des Wirtschafts- und des Verkehrsministerium das Bombardier-Werk besuchen. Dabei sol-len in Vorbereitung der Kanada-Reise des Ministerpräsidenten, bei der auch ein Zusammentreffen mit der Bombardier-Konzernspitze vorgesehen ist, mögliche Lösungsvorschläge zur Standortsicherung in Halle-Ammendorf erarbeitet werden.