Wasserwirtschaft: Spanier wollen von Halle lernen

von 28. Juli 2010

Deutsches Know-How ist in Spanien gefragt. Halles Stadtverwaltung, die Stadtwerke sowie die spanische Fundación Agua y Progreso (Wasserwirtschaft) aus Valencia unterzeichneten am Mittwochmittag im Stadthaus einen Kooperationsvertrag. Zuvor standen Besuche in der Rappbodetalsperre, den Wasserwerken Beesen und Wienrode sowie der Kläranlage Halle-Nord auf dem Programm. Die Spanier wollen ein EU-Programm in ihrer Region durchführen und brauchten dazu einen Kooperationspartner, den sie mit den halleschen Stadtwerken gefunden haben.

Die Hallenser wollen die Region Valencia beim Aufbau eines bis zu 400 Kilometer langen Fernwassernetzes unterstützen. Pläne dafür gibt es in Spanien schon seit 1937, entsprechende Unterlagen präsentierten die Fundación-Vertreter am Mittwoch. Doch der zunehmende Wassermangel durch den Klimawandel sowie Dürreperioden machen eine Umstellung der Wasserversorgung notwendig. Valencia soll sein Wasser künftig aus dem Ebro beziehen.

Halles Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados lobte eine Fernwasserversorgung als sehr effektiv. Allerdings müsse man darauf achten, dass es in kommunaler Hand bleibt und keine gewinnorientierten privaten Hände mit drin sind. “Denn Fernwasser ist immer mit Monopolen verbunden.”

Die Verträge unterzeichneten José Alberto Comos von der Fundación Agua y Progreso, José Maria Benlliure aus dem Umweltministerium der Region Valencia, Stadtwerkechef Wilfried Klose und Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados unterzeichneten die Verträge für die Zusammenarbeit. Wasserversorgung, Bewässerung, Hochwasserschutz und Abwasserentsorgung sind die Themen, bei denen die Spanier von Halle lernen wollen.