Weihnachtsmarkt am Hansering?

von 9. Februar 2012

Am Donnerstagabend hat sich der Ordnungs- und Umweltausschuss mit dem Konzept für den diesjährigen Weihnachtsmarkt befasst. Am Ende wurde das Konzept gebilligt. Allerdings entschied sich der Ausschuss auf Antrag von Swen Knöchel (Linke) mit einer knappen Mehrheit (4 Ja, 3 Nein, Rest Enthaltungen) dagegen, den Weihnachtsmarkt auszudehnen. Die Stadt wollte auch Hütten am Leipziger Turm und auf dem Hansering aufstellen.

Stattfinden soll der Weihnachtsmarkt vom 27. November bis 23. Dezember, nach den Festtagen soll außerdem wieder der Wintermarkt stattfinden. Nachdem es beim letzten Weihnachtsmarkt Diskussionen um die Öffnungszeiten gab – Glühweinhändler hatten bis 22 Uhr offen, die meisten anderen Händler sperrten ihre Buden schon 20 Uhr zu – sollen in diesem Jahr einheitliche Öffnungszeiten von 10 bis 21 sowie sonntags von 11 bis 21 Uhr gelten. „Wir haben hier einen Kompromiss gefunden“, sagte Kerstin Bielecke vom Veranstaltungsmanagement der Stadt. „Die Glühweinhändler wollten natürlich so lange wie möglich, die Einzelhändler nur bis 20 Uhr.“ Denn für sie lohnt sich das Abendgeschäft nicht.

Vorgesehen ist ein einheitliches Beleuchtungs- und Gestaltungskonzept. Dabei sollen der Ratshof und das Stadthaus illuminiert werden. Außerdem sollen die Straßen rund um den Marktplatz zum Leuchten gebracht werden. Zum letzten Mal gibt es die Eisbahn am Roten Turm, der Vertrag geht zu Ende. Ob es eine Verlängerung gibt, scheint nach den Querelen der letzten Jahre zwischen Betreiber und Stadt fraglich. Traditionell wird es auch 2012 das Europadorf, einen Märchenwald und die Präsentation der Partnerstädte geben. Am Alten Markt wird es einen Bauernmarkt geben. Auf dem Hallmarkt sind die Schausteller mit ihren Fahrgeschäften zugegen. Aufgewertet werden soll der Durchgang vom Markt zum Hallmarkt entlang der Marktkirche. Der Bereich soll mit einer Lichtinstallation ausgestattet werden. Außerdem sollen sich hier hallesche Künstler vorstellen können. Als Stolperfallen hatten sich die Kabel erwiesen, hier plant die Stadt auch eine Verbesserung der Kabelbrücken. Mit einem neuen Stellkonzept soll zudem die Situation an der Ulrichskirche verbessert werden.

Doch die größte geplante Änderung war die Hinzunahme von Hansering und Leipziger Turm. „Das stürzt die Händler ins Ungemach“, meinte Jürgen Busse (CDU). Er befürchtet, dass durch die Vergrößerung und die dadurch zunehmende Zahl der Händler kaum noch Gewinn übrig bleibt. Auch Swen Knöchel (Linke) sprach sich gegen eine „Zerfaserung“ des Marktes aus.

Für Kritik sorgte auch die hohe Anzahl an Glühweinhändlern. Zwölf sind offiziell zugelassen. Hinzu kommen die Glühweinbuden an der Eislaufbahn. Und auch manch anderer Händler schenkt nebenbei noch Glühwein aus. „Ich habe 36 Glühweingeschäfte gezählt“, meinte Jürgen Busse. Auch Andreas Scholtyssek bemängelte die hohe Anzahl jener Händler. Und Oliver Paulsen (Grüne) kritisierte, dass sich die Stadt bei den Öffnungszeiten an den Bedürfnissen der Glühweinhändler- und Trinker ausrichtet und nicht am familienfreundlichen Angebot. Überhaupt gebe es für Familien zu wenig Angebote, meinte Jürgen Busse, der sich für mehr kleinere Fahrgeschäfte auf dem Marktplatz aussprach.

Bereits im März soll die Ausschreibung für den Weihnachtsmarkt erfolgen, und damit vier Wochen früher als in den Jahren zuvor. „Wir erhoffen uns davon, dass sich ein breiteres Spektrum an Händlern beteiligt“, meinte Kerstin Biesecke. 120 Standplätze sollen vergeben werden, darunter zwölf für Glühweinhütten und vier für Kinderfahrgeschäfte.