Weitere 20 Millionen Euro gegen die Fluten

von 14. Januar 2017

Landesweit – mit Ausnahme von Halle – gehen die Aktivitäten dahin, die Flutungsflächen (Retentionsraum) zu vergrößern und so den durch Menschenhand stark veränderten Flüssen wieder mehr Raum zu geben. In den Kommunen besteht seit den markanten Hochwässern, angefangen mit dem Elbehochwasser vom Sommer 2002 bis zum Juni-Hochwasser von 2013, zusätzlicher Handlungsbedarf. Seit 2016 gibt es laut Pleye ein neues Förderprogramm, das bis 2020 greift. Dabei handelt es sich um Mittel aus dem Europäischen Strukturfonds. Nach dem großen Fördertopf in den zwei Jahren nach dem Juni-Hochwasser sind nun weitere 20 Millionen Euro zu verteilen, die vor allem in die Ausstattung von Wasserwehren fließen werden. Bis zu 80 Prozent der jeweiligen Kosten werden mit Fördergeldern abgedeckt.

66 Anträge liegen vor, von denen bisher 25 bewilligt und zwölf abgelehnt wurden. Zwölf der bewilligten Anträge sind Entscheidungen zugunsten der Wasserwehren im Land Sachsen-Anhalt. Die bisher größte genehmigte Einzelmaßnahme wurde der Wasserwehr in Magdeburg gewährt. Sie erhält für 456.000 Euro eine Hochleistungspumpeneinheit, die beim Wasserpumpen so leistungsfähig ist wie 23 Feuerwehrfahrzeuge mir rund 100 Wehrkräften. Mit Hilfe der Einheit soll gefährdete Infrastruktur trocken gehalten werden. Laut Pleye geht die Anschaffung auf die Erfahrungen von 2013 zurück, als der Deich in Magdeburg-Rothensee zu niedrig war, um das Gewerbegebiet von Wasser freizuhalten, so dass starke Pumpen benötigt wurden. Halle hat ein Hochwasser-Auditverfahren genehmigt bekommen. Im Zuge des mehr als 26.000 Euro teuren Verfahrens sollen der Stand und die Grenzen der vorhandenen Hochwasservorsorge ermittelt sowie Verwaltung und Bevölkerung bei Maßnahmen gegen Hochwasserfluten unterstützt werden.

Zu den aktuellen Planfeststellungsverfahren im Referat Wasser des LVwA gehört der Neubau des Deichs Hohenweiden (Saalekreis bei Halle), der während des Hochwasser 2013 Schaden genommen hat.