Weniger Arbeitslos in Halle (Saale)

von 31. Mai 2012

 Im Mai sind die Arbeitslosenzahlen in Sachsen-Anhalt leicht gesunken – sowohl die offiziellen Statistiken, als auch der Faktor der Unterbeschäftigung. Laut offizieller Arbeitslosenstatistik waren 135.700 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das waren 1.200 weniger als im Vorjahresmonat und 7.400 weniger als im April 2012. Die auf alle zivilen Erwerbspersonen bezogene Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozentpunkte und lag bei 11,5 Prozent, genau wie im Mai 2011. In Halle (Saale) waren 13.686 Personen arbeitslos gemeldet, 473 weniger als im April. Die Quote liegt bei 11,8 Prozent. Realistische Zahlen bekommt man beim Blick auf die Unterbeschäftigung. Denn hier werden neben Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst. Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) sank im Mai 2012 auf 190.100 und lag damit 5.700 (-2,9%) unter dem Vormonat und sogar um 12.500 (-6,2%) unter dem Vorjahresniveau. „Grundsätzlich setzt sich der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt fort. Allerdings fällt die Dynamik, die wir im letzten Jahr beobachten konnten, wesentlich schwächer aus. Die Entwicklung verläuft zäher“, kommentierte Kay Senius, Chef der BARegionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, die aktuelle Entwicklung auf einer Pressekonferenz in Halle. „Es gibt derzeit wenig Anzeichen dafür, dass die Unternehmen trotz guter Auftragslage verstärkt einstellen. Die Zahl der gemeldeten Stellen stagniert im Vergleich zum Vorjahr“, sagte Senius. Außerdem bewegen sich die Integrationen von Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt nach den „Boom-Jahren“ 2010/2011 wieder auf dem Niveau des Jahres 2009. Demografische Faktoren lassen Arbeitslosigkeit sinken – Quote „Unter FünfProzent“ in zehn Jahren möglich Kay Senius wies darauf hin, dass das stetige Sinken der Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt auch auf demografische Ursachen zurückzuführen sei. Das gesamte Erwerbspersonenpotential, also die Zahl der Menschen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stünden, werde kleiner und älter. Auch der Anteil der älteren Arbeitslosen wachse, sie gingen in Rente. Ein positiver Effekt: Das abschmelzende Erwerbspersonenpotential verbessert in Zeiten steigender Beschäftigung die Integrationschancen von Arbeitslosen. „Auch bei moderat-negativen wirtschaftlichen Einflüssen, wird die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt weiter zurückgehen. Es ist möglich, dass sich die Arbeitslosenquote in zehn bis fünfzehn Jahren unter 5 Prozent einpendelt“, so Senius weiter. Rund 5.100 Stellen meldeten private und öffentliche Arbeitgeber den Arbeitsagenturen und Jobcentern. Das sind 200 mehr als im Vormonat und 21 weniger als im Vorjahr (-0,4 Prozent). Über ein Viertel der gemeldeten Stellen waren Jobs in der Zeitarbeit. In den Berufsbereichen kaufmännische. Dienstleistungen, Gesundheit- und Erziehung, stieg die Kräftenachfrage im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr. Die Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt haben aktuell 11.200 Stellen im Bestand.  Die Arbeitslosigkeit bei den 15- 25 Jährigen ist gesunken und liegt im Mai bei absolut 11.300 (-1.000 gegenüber Vormonat). Die Arbeitslosenquote der jüngeren Menschen unter 25 Jahre liegt bei 9,9 Prozent und damit nur 0,1 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vormonats. Bei den Über-50-Jährigen sank die Arbeitslosigkeit zwar im Vergleich zum Vormonat um fast 5 Prozent, sie liegt aber trotzdem 2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Mai 2012 waren in Sachsen-Anhalt fast 47.300 Menschen aus der Altersgruppe „Ü 50“ arbeitslos.