Weniger Erwerbstätige in Sachsen-Anhalt

von 5. Mai 2011

Sinkende Arbeitslosenquote, das hört man immer wieder. Doch angesichts steigender Rentner- und sinkender Einwohnerzahlen gibt es auch andere Werte, auf die man achten muss. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilte, liegen jetzt vom Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ (AK ETR) Ergebnisse zur regionalen Erwerbstätigkeit für die Jahre 1991 bis 2009 vor. Dabei wurden die Ergebnisse der Jahre 2006 bis 2008 überarbeitet und auf die neuen Länderergebnisse zum Stand Herbst 2010 abgestimmt sowie das Jahr 2009 erstmals berechnet.

Im Zeitraum 1991 bis 2009 sank die Zahl der Erwerbstätigen in Sachsen-Anhalt von 1.281.300 auf 1.009.200 Personen. Das entspricht einem Rückgang um 272,0 Tausend Personen oder 21,2 Prozent. Dabei verlief die Beschäftigungsentwicklung im Land sehr unterschiedlich. Mehr als ein Viertel des Erwerbstätigenrückgangs entfiel auf die kreisfreien Städte (- 72.400 Personen), insbesondere auf die Städte Halle (- 34.600) und Magdeburg (- 31.000). Die Landkreise hatten einen Rückgang um 199.600 Personen gegenüber 1991 zu verzeichnen. Die stärksten Verluste hatten die Landkreise Anhalt-Bitterfeld (- 36.600), Mansfeld-Südharz (- 26.800) und Harz (- 25.300). In den Landkreisen Börde (- 2.100) und Jerichower Land (- 2.700) fiel der Beschäftigungsabbau in diesem Zeitraum am geringsten aus.

Aufgrund der Wirtschaftskrise gab es im Jahr 2009, nachdem sich die Erwerbstätigkeit von 2006 bis 2008 positiv entwickelte, einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 5.200 Personen oder 0,5 Prozent. Die stärksten Verluste hatten dabei die Landkreise Harz (- 1.400), Wittenberg (- 900), Börde (- 700) und Burgenlandkreis (- 700) sowie die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau (- 700). Dagegen konnten die Landkreise Anhalt-Bitterfeld (+ 800) und die kreisfreie Stadt Halle (+ 600) die größten Zuwächse im Land verzeichnen.

In der Berechnung sind alle Erwerbstätigen (Selbstständige, mithelfende Familienangehörige, Beamte, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie marginal Beschäftigte) berücksichtigt, die ihren Arbeitsort in Sachsen-Anhalt haben.