Weniger Unfälle, mehr Tote

von 2. November 2011

In Sachsen-Anhalt gab es zwischen Januar bis September 2011 einen deutlichen Rückgang der Gesamtunfallzahlen. Allerdings stieg die Zahl der Toten deutlich an. Das geht aus der vorläufigen Verkehrsunfallbilanz hervor, die Innenminister Holger Stahlknecht am Mittwoch vorstellte.

So wurden in den ersten neun Monaten dieses Jahres 55.557 Verkehrsunfälle registriert, im Vorjahreszeitraum waren es 59.552. Trotz dieses Rückgangs um 6,7 Prozent kam es bei 6.213 Verkehrsunfällen zu Personenschäden. Das sind 115 Unfälle mehr als in den ersten drei Monaten des Vorjahres. Bei 1.470 Unfällen kam es zu schwerem Personenschaden, hier beträgt der Anstieg 50 Unfälle. Ebenfalls angestiegen ist die Zahl der bei einem Verkehrsunfall Getöteten. 134 Personen kamen auf Sachsen-Anhalts Straßen von Januar bis September ums Leben, 24 mehr als im Vorjahreszeitraum.

"Diese Entwicklung ist besorgniserregend, weswegen ich allen Kraftfahrern nicht nur zu angepasster Geschwindigkeit und aufmerksamer Fahrweise raten möchte, sondern sie eindringlich dazu auffordere!", so Stahlknecht. Der Minister macht in diesem Zusammenhang deutlich, dass die Verkehrsteilnehmer in den kommenden Wochen und Monaten ohnehin weiteren jahreszeitlich bedingten Unfallrisiken ausgesetzt sind. Nebel und Dunkelheit, aber auch eine tief stehende Sonne können die Sicht stark beeinträchtigen. Zudem muss mit Straßenglätte durch Bodenfrost gerechnet werden. Starke Regenfälle können zu Aquaplaning führen, und auch heruntergefallenes Laub kann eine Straße in eine Rutschpiste verwandeln. Kraftfahrer müssen sich zudem auf einen vermehrten Wildwechsel einstellen.

Nach Auffassung von Innenminister Holger Stahlknecht lassen sich diese Gefahren jedoch wirkungsvoll mit angepasster Geschwindigkeit und vorausschauender Fahrweise minimieren. Stahlknecht: "Machen Sie sich permanent diese Risiken bewusst und fahren Sie dementsprechend vorsichtig." Der Minister kündigte an, dass die Polizei den Verkehr weiter intensiv überwachen und festgestellte Verstöße konsequent ahnden wird. Die Ordnungshüter werden dabei aber nicht nur das Fahrverhalten der Kraftfahrer fest im Visier haben, sondern ihr Augenmerk auch auf den technischen Zustand der Fahrzeuge legen. Denn für eine gute eigene Sicht und bessere Erkennbarkeit für andere ist eine einwandfrei funktionierende Beleuchtung unerlässlich.