Westler-Boom an Sachsen-Anhalts Hochschulen

von 15. Oktober 2011

Keine Studiengebühren, doppelter Abiturjahrgang, Werbekampagne: Sachsen-Anhalts Hochschulen erleben im Wintersemester einen nie dagewesenen Ansturm von Studenten aus Westdeutschland. Allein an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg kommen 1.274 der 3.271 Studienanfänger aus den alten Bundesländern, das entspricht 39 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte der Anteil nur bei 29 Prozent gelegen. Insgesamt studieren an der MLU nun 20.065 junge Männer und Frauen. An der Kunsthochschule Halle kommen 41 Prozent aus Westdeutschland.

Einen enormen Anstieg verzeichnete die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Dort stammt mehr als die Hälfte, nämlich 51 Prozent, aller Studienanfänger aus Westdeutschland. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: 2.334 Studienanfänger hat Magdeburg insgesamt, 1.197 kommen aus den alten Ländern.

Einen hohen Anteil Westdeutscher kann auch die Hochschule Harz vorweisen (41 Prozent). Deutlich geringer ist der Anteil an der Hochschule Magdeburg-Stendal (26 Prozent) und der Hochschule Anhalt (25 Prozent). Die wenigsten Studenten aus Westdeutschland haben sich mit 15 Prozent Anteil nach Merseburg an die Fachhochschule getraut.

"Auch wenn diese erfreuliche Entwicklung nicht alleiniger Effekt der laufenden Marketingkampagnen der Hochschulen bzw. der Hochschulinitiative der Neuen Länder, ,Studieren in Fernost’ ist, ist sie als ein Erfolg der Hochschulen des Landes anzusehen", erklärte Wissenschaftsministerin Birgitta Wolff. In den anderen neuen Bundesländern gebe es ähnlich positive Studierendenzahlen. Die Anstrengungen zur Erhöhung der Attraktivität der Studienbedingungen und der Verbesserung des Marketing hätten sich ausgezahlt, sagte die Ministerin weiter.