Wie weiter nach dem Abitur?

von 7. April 2011

„Wie weiter nach dem Abitur?“ Diese Entscheidung ist für fast alle Abiturienten eine große Herausforderung. Um die jungen Erwachsenen bei der Studien- und Berufswahl unterstützen zu können, fand am Dienstag an der Kooperativen Gesamtschule Ulrich von Hutten in Halle (Saale) ein thematischer Elternabend unter dem Titel: „Berufliche Perspektiven für Abiturienten in Sachsen-Anhalt“ statt. Organisiert wurde die Informationsveranstaltung von der Landesarbeitsgemeinschaft SchuleWirtschaft Sachsen-Anhalt – kurz LAG – in Zusammenarbeit mit der Schulleitung.

Über 60 Schüler und Eltern waren der Einladung in die Aula der Gesamtschule gefolgt. Die LAG suchte an diesem Abend den direkten Kontakt zu den Eltern und Abiturienten, um frühzeitig die Wichtigkeit von Berufsorientierung bei ihnen zu verankern und die Branchen vorzustellen, die in Sachsen-Anhalt besonderen Nachwuchskräftebedarf haben. Dazu zählen speziell die Metall-, Elektro- und IT-Industrie, welche den Abiturienten jeweils ganz individuelle Berufs- und Karrierechancen in der Region bietet.

Die Informationsveranstaltung wurde eröffnet von Ronald Burchert, Regionalleiter Magdeburg im Bildungswerk der Wirtschaft Sachsen-Anhalt (BWSA) e. V., das gemeinsam mit den Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden Sachsen-Anhalt (AWSA) e. V. die Arbeit der LAG verantwortlich koordiniert. Burchert informierte über die Aufgaben, Ziele und den Mehrwert der landesweiten Netzwerkarbeit im Handlungsfeld Schule-Wirtschaft: „Die LAG bietet einen fortlaufenden Erfahrungsaustausch der professionellen Akteure wie Lehrkräfte, Ausbilder und Unternehmer, mit dem Ziel, Jugendlichen die beste Basis für den Übergang von der Schule in das Berufsleben in Sachsen-Anhalt bereitzustellen. Damit soll den Bedarfen der Wirtschaft des Landes durch eine passgenaue Besetzung von Lehrstellen, dualen Studienplätzen und Führungspositionen entsprochen werden.“

Anschließend sprach Eberhard Rein, Studien- und Berufsberater bei der Agentur für Arbeit in Halle. Er stellte verschiedene Bildungswege nach dem Erreichen der Allgemeinen Hochschulreife vor und offerierte konkrete Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten zum Thema Ausbildung und Studium. Dabei ging der ortansässige Studien- und Berufsberater insbesondere auf das Bewerbungsverfahren der Hochschulen und die Finanzierungsmöglichkeiten in der Studienzeit ein.

Den dritten Vortrag hielt ein Unternehmensvertreter aus der Metall- und Elektrobranche: Franz Eller, Leiter der Berufsausbildung der KSB Aktiengesellschaft in Deutschland, stellte den Teilnehmer diverse Ausbildungsmöglichkeiten und berufliche Perspektiven in seinem Unternehmen vor, speziell das duale Studium der Ausbildungsrichtung Ingenieurswesen (Engineering). KSB agiert als einer der weltweit führenden Anbieter von Pumpen, Armaturen und zugehörigen Systemen und ist der größte produzierende Betrieb in der Stadt Halle.

Darüber hinaus präsentierten sich im Rahmen der Abendveranstaltung „Berufliche Perspektiven für Abiturienten in Sachsen-Anhalt“ mehrere Unternehmen und Bildungseinrichtungen wie die GP Günter Papenburg AG, KSB AG oder die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg den Teilnehmer/innen und gaben eine sachkundige Orientierung innerhalb der regionalen Bildungsangebote. In einer abschließenden Fragerunde wurden von den Rednern noch offene Fragen fachkundig beantwortet.

Die ersten Rückmeldungen zur Veranstaltung waren ausschließlich positiv: „Das waren interessante Vorträge mit vielen Informationen und kompetenten Referenten“ so die Meinung eines der Elternpaare. „Die Entscheidung für eine bestimmte Studienrichtung oder Ausbildung ist gar nicht so einfach. Wir möchten unsere Kinder dabei so gut wir möglich unterstützten. Das heißt, dass auch wir uns intensiv zum Thema Berufswahl informieren. Besonders gefallen haben uns heute die praktischen Hinweise und die Möglichkeit des individuellen Austausches mit den Referenten.“

Durch die Veranstaltung führte der Schulleiter der Kooperativen Gesamtschule Ulrich von Hutten, Gunter Haas. In diesem Jahr werden voraussichtlich 24 Abiturienten die Schule erfolgreich verlassen. Die Thematik rief ein großes Interesse bei den Besuchern hervor. Sogar nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung nahmen noch Schüler/innen und deren Eltern die Chance wahr, einzelne Fragen mit den Beratern und Unternehmensvertretern im persönlichen Gespräch zu klären. Organisatoren und Teilnehmer sehen die Abendveranstaltung als einen vollen Erfolg an. Daher wird eine Wiederholung für den kommenden Abiturjahrgang bereits in diesem Jahr geplant.