Winterwetter lässt Feinstaubwerte steigen

von 22. Januar 2010

Das kalte Winterwetter hat die Belastung der Luft durch Feinstaub landesweit in die Höhe getrieben. Der europaweit geltende Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub-Partikel pro Kubikmeter Luft wurde seit Anfang Januar an nahezu allen Messstationen des Luftmessnetzes Sachsen-Anhalt bereits mehrfach überschritten, so das Landesamt für Umweltschutz in Halle (Saale). Dadurch seien für diesen frühen Zeitpunkt im Jahr schon relativ viele Überschreitungen registriert worden.

Wie der Präsident des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Klaus Rehda mitteilte, wurde gestern in weiten Teilen des Landes großräumig ein Anstieg der Feinstaubkonzentrationen registriert. In der Paracelsusstraße wurden die Werte bereits achtmal überschritten. Am Riebeckplatz wurden 6 Überschreitungen registriert, 35 im Jahr sind zulässig.

Ursache für die aktuelle Belastungssituation sei ein vergleichsweise hoher Schadstoffgrundsockel, bedingt unter anderem durch Schadstoffferntransporte – sprich: die dicke Luft kommt nicht aus der Region. Aber auch der Autoverkehr und Gebäudeheizung mit Festbrennstoffen wie Kohle hätte daran ihren Anteil.

Bei gleichbleibender Wetterlage sei auch in den nächsten Tagen mit einer erhöhten Belastung und weiteren Überschreitungen zu rechnen, sagt Klaus Rehda. Der Präsident des Landesamtes empfiehlt, Tätigkeiten einzuschränken, die zum Ausstoß von Feinstaub beitragen. Beispielsweise sollte der Gebrauch von Feststoffheizungen wie Kaminen und Einzelöfen beschränkt oder vermieden werden. Kaminöfen verursachen deutlich mehr Staubbelastung als Gas- oder Ölzentralheizungen.

Unterdessen war die Wirksamkeit der 30er-Zone am Riebeckplatz kurz Thema im Umweltausschuss. Die sachkundige Einwohnerin Marion Krischok fragte nach, welche Erfolge die Temporeduzierung gebracht habe. Kleinere Erfolge seien sicher da. "Aber die Wirkung ist nicht sehr groß", erklärte Professor Christian Ehrlich im Ausschuss.