Wirtschaftsinitiative Mitteldeutschland feiert 10jähriges Bestehen

von 21. April 2010

Mit rund 400 hochrangigen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Medien hat die Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland gemeinsam mit dem Mitteldeutschen Presseclub am Dienstag im Leipziger Museum der bildenden Künste ihr 10jähriges Bestehen gefeiert. Der Verein wurde von großen Unternehmen gegründet. Ziel: die Entwicklung der Region über die Ländergrenzen hinweg zu organisieren. Heute zählen zu den Mitgliedern insgesamt 62 große Unternehmen sowie Industrie- und Handelskammern und mehrere Städte der drei Länder.

Der erste Vorsitzende des Vereins, Georg Frank, ehemaliger Geschäftsführer von Bayer Bitterfeld, verwies in seiner Rede auf die Erfolge der Wirtschaftsinitiative. Dazu zähle der Aufbau mehrerer Ländergrenzen übergreifender Unternehmensnetzwerke, sogenannte „Cluster“, in regionalen Leitbranchen wie der Chemieindustrie oder der Solarwirtschaft. „Der Clusterprozess hat zu vielen Investitionen und damit zahlreichen neuen Arbeitsplätzen in der Region geführt“, sagte Frank. Ferner sei es gelungen, mit dem IQ Innovationspreis Mitteldeutschland zahlreiche junge Firmen mithilfe des hochrangigen Mitgliedernetzwerks zu fördern und zugleich eine Vielzahl kleinerer, lokaler Wettbewerbe aus der Region unter der Dachmarke „IQ“ zu bündeln. „Der IQ ist ein hervorragendes Beispiel, welches Potenzial Mitteldeutschland hat, wenn es seine Kräfte vereinigt“, sagte Frank. Als dritten Erfolg nannte der Vorsitzende die Organisation der Absolventenmesse Mitteldeutschland. Bereits bei der zweiten Durchführung im November letzten Jahres seien rund 2.000 Hochschulabgänger sowie 52 ausstellende Firmen zu der Veranstaltung im Leipziger Congress Center gekommen. Die Veranstaltung habe sich damit als „der Leuchtturm für Fachkräfte in Mitteldeutschland“ etabliert. Mit der Fachkräftesicherung gehe die Wirtschaftsinitiative eines der wichtigsten Herausforderungen für die Region an.

Schließlich, so Frank, sei es auch gelungen, das Image der Region zu verbessern. Frank zitierte eine Umfrage des Leipziger Instituts für Marktwirtschaft (IM) aus dem Frühjahr 2010, wonach bereits 56 Prozent der Deutschen die Region als „sympathisch“ wahrnehmen und 41 Prozent als „innovativ“. „Damit liegen wir vor dem vergleichbaren Ruhrgebiet“, freute sich Frank. Dieses würde nur von 30 Prozent als „innovativ“ und 41 Prozent als „sympathisch“ wahrgenommen. Vor rund zehn Jahren lagen beide Regionen noch etwa gleichauf. Ebenso wüssten die Deutschen heute viel besser, wo Mitteldeutschland liegt. Seien einst noch Städte wie Kassel, Hannover oder Berlin der Region zugeordnet worden, so sind diese laut IM-Befragung heute Erfurt, Halle, Magdeburg, Leipzig, Jena, Gera, Dresden und Dessau. „Mitteldeutschland kommt“, sagte Frank der versammelten Prominenz und verwies zudem auf die zahlreichen Organisationen und Verbände, die „mitteldeutsch“ im Namen tragen. Deren Zahl, so der Vorsitzende, habe sich seit Gründung der Wirtschaftsinitiative mehr als verdreifacht. Mit Blick auf die Zukunft appellierte Frank an die drei Landesregierungen die Anstrengungen einer gemeinsamen Strategie für die Wirtschaftsregion zu verstärken. Die demographische Entwicklung und die Entwicklung der Landeshaushalte erfordere eine Bündelung der Kräfte und eine gemeinsame Vermarktung der Region. Dem Städtebündnis „Metropolregion Mitteldeutschland“ bot er eine engere Zusammenarbeit an. „Wir stehen für weitere Unternehmen, Kammern und Städte offen“, sagte Frank.

In der Wirtschaftinitiative für Mitteldeutschland engagieren sich strukturbestimmende Unternehmen sowie Kammern und Städte aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem gemeinsamen Ziel einer nachhaltigen Entwicklung und Vermarktung der traditionsreichen Wirtschaftsregion Mitteldeutschland.