Wirtschaftsministerium fördert Stipendiaten aus Halle

von 16. April 2009

Erneuter Beweis für den Gründer-Geist an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU): Mit "nonlin" fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) jetzt erstmals eine innovative Unternehmensgründung am Institut für Mathematik der MLU. Die Stipendiaten Stephan Mucha, Thomas Püschel und Gunter Schenck wollen die einjährige Laufzeit des Programms nutzen, um ihr Produkt zur Marktreife zu entwickeln und einen tragfähigen Businessplan zu erarbeiten. Institutsdirektor und Mathematikprofessor Martin Arnold steht dem Team als Mentor zur Seite. Die EXIST-Initiative Scidea der MLU berät Interessierte aller Fachbereiche zur Antragstellung.

Die Förderung durch das BMWi beläuft sich auf 103.400 Euro. Innovative Basis des Start-ups "nonlin" bildet ein von den drei Stipendiaten entwickeltes Modell zur genaueren Berechnung von Stahlbetonstrukturen im Bauwesen. Das enthaltene Know-how aus den Disziplinen Bauingenieurwesen, numerischer Mathematik und IT soll in Form eines Softwareproduktes vermarktet werden. "Mit unserem Werkzeug kann die Lebensdauer von Betonbauwerken genauer prognostiziert werden. Risse lassen sich besser vorhersagen und analysieren", sagt Entwicklungsleiter Gunter Schenck. "Und durch exaktere Nachweise der Standsicherheit werden bei großen Bauwerken Materialeinsparungen im Wert von mehreren Millionen Euro möglich."

"Unserem Institut bedeutet die Bewilligung durch das Bundesministerium sehr viel. Damit können wir erneut zeigen, dass die Mathematik eine durchaus praxisorientierte und wirtschaftlich relevante Wissenschaft ist", erklärt Mentor Martin Arnold. "Wir würden uns sehr freuen, wenn die Zusammenarbeit mit Scidea künftig weitere Projekte an unserer Einrichtung hervorbringen würde." Inhaltlich möchte Arnold vor allem durch sein Expertenwissen zur stabilen und effizienten numerischen Lösung von mathematischen Problemen in der Technischen Mechanik zum Erfolg des Projekts beitragen.

Die Diplomingenieure Mucha und Schenck, die derzeit ihre Dissertationen an der Universität Leipzig abschließen, und der Wirtschaftsingenieur Püschel finden an der Martin-Luther-Universität in Halle ideale Bedingungen zur Verwirklichung ihrer Existenzgründung vor. "Durch die Beratung von Scidea konnten wir uns schnell ein Bild von den Gegebenheiten hier vor Ort machen, auch die Anbindung an die für unser Projekt wichtige Mathematikkompetenz wurde durch die Gründungsbetreuer professionell unterstützt", sagt Stephan Mucha, designierter Geschäftsführer.

Das nächste Etappenziel auf dem Weg zur eigenen Firma haben die drei Gründer laut Mucha schon klar vor Augen: "Parallel zum Stipendium wollen wir den Businessplanwettbewerb Sachsen-Anhalt absolvieren."