Wünsch dir was: Halles 300 Millionen Euro-Baupläne

von 7. September 2011

Viele Straßen in Halle (Saale) müssen saniert werden. Aber: der Stadt fehlt das Geld. Deshalb will sich Halle nun am „Stadtbahnprogramm 2025“ beteiligen. Der große Vorteil dabei ist, dass durch den Ausbau des Straßenbahnnetzes zugleich Gelder für den Straßenausbau fließen können. Und der größte Teil soll dabei aus Fördermitteln kommen, satte 305 Millionen Euro in den kommenden 15 Jahren. Lediglich 12,5 Millionen Euro müsste Halle selbst tragen. Voraussichtlich im September soll der Stadtrat bereits die Teilnahme beschließen, allerdings „unter der Voraussetzung einer Förderung durch den Bund und das Land und nach Maßgabe der möglichen Bereitstellung der Eigenmittel.“ Eine ganze Reihe an Projekten hat die Stadt ausgearbeitet. Momentan ist das noch eine große Wunschliste, denn ob Mittel fließen, und vor allem in dieser Höhe ist noch völlig unklar. Sanieren will die Stadt mit dem Geld unter anderem den Böllberger Weg und die Steintorkreuzung.

In einer ersten Stufe soll der Verlauf der jetzigen Linie 1 angepackt werden. Vorgesehen ist dabei die Verlängerung in der Frohen Zukunft mit einer neuen und mobilitätsbehindertengerechten Endstelle zwischen den Straßen Frohe Zukunft und Helmut-Just-Straße mit Busverknüpfung sowie einem Park & Ride-Parkplatz. In der Dessauer Straße sind ein behindertengerechter Haltestellenausbau sowie eine Querschnittsoptimierung vorgesehen. Größter Punkt ist der komplexe Ausbau des Knotensystems Steintor vom Roßplatz bis Krausenstraße und der Ludwig-Wucherer-Straße bis Emil-Abderhalden-Straße. Komplett saniert werden sollen zudem Große Steinstraße und Joliot-Curie-Platz, Rannischer Platz und Torstraße sowie der nördliche Böllberger Weg, jeweils mit behindertengerechten Haltestellen. Im Südstadtring ist ein Ersatz der Wendeschleife Südstadt durch eine Haltestelle in Straßenmitte mit Busverknüpfung nach Wörmlitz geplant. Neue Endstelle wird die Veszpremer Straße mit einer Busverknüpfung zur Linie 24.

Stufe zwei beschäftigt sich mit dem Verlauf der Linie 5. In Ammendorf ist ein Park & Ride-Parkplatz vorgesehen mit Verknüpfung der Endstation mit dem Busverkehr. In der kompletten Merseburger Straße sollen die Haltestellen behindertengerecht ausgerüstet werden, die Magdeburger Straße soll einen separaten Bahnkörper erhalten. Auf der Saline soll die Mansfelder Straße ausgebaut werden, eine behindertengerechte Haltestelle entstehen. Ein komplexer Ausbau sind am Gimritzer Damm und in der Heideallee vorgesehen. Im Brandbergweg soll die eingleisige Strecke teilweise zweigleisig ausgebaut werden.

Die Linien 3 und 8 sind Bestandteil der Stufe drei. Hier sieht das von der Stadt ausgearbeitete Konzept eine Optimierung der Erschließung zwischen Seebener Straße, Reilstraße und Mühlweg vor. Wie genau das erfolgen soll, will die Stadt aber noch untersuchen. Vorgesehen ist eine Querschnittsoptimierung in der Bernburger Straße und der Elsa-Brändström-Straße und der komplexe Ausbau der Großen Ulrichstraße. In der Paul-Suhr-Straße sollen die Haltestellen mobilitätsbehindertengerecht ausgebaut werden.

Ebenfalls in Stufe drei ist eine Zwischenendstelle an der Schwimmhalle Neustadt mit Wendemöglichkeit für Linie 2 vorgesehen, möglicherweise auch die Einrichtung eines P+R-Platzes. Die Endstelle Hauptbahnhof soll für die Linie 12 ein separates Wendegleis voraussichtlich unter dem Bahnhof-Brücken erhalten. In der Freiimfelder Straße sind eine Querschnittsoptimierung und behindertengerechte Haltestellen geplant. Auch für die Damaschkestraße sieht das städtische Konzept eine Querschnittsoptimierung vor.