Zahnrettungsboxen für Halles Kitas

von 20. August 2010

Braucht Halle Zahnrettungsboxen? Darüber hat am Donnerstagabend der Sozialausschuss debattiert. Vor allem CDU und FDP meldeten Bedenken an der Notwendigkeit an. „Ich habe Probleme, den Antrag ernst zunehmen“, meinte Stadträtin Katja Raab. Roland Hildebrandt erkundige sich nach Kosten für den städtischen Haushalt – die entstehen nicht, weil die die Krankenkassen einspringen sollen. Und so gab es am Ende doch eine Mehrheit für den SPD-Antrag.

Die Zahnrettungsboxen sind kleine Plastikfläschchen mit einer speziellen Lösung. In diese soll ein herausgebrochener oder abgebrochener Zahn eingelegt werden. 24 Stunden hält die Zellnährlösung. Bis dahin muss ein Zahnarzt den Zahn wieder „geflickt“ haben. Das Ziel: langfristige Zahnschäden bei Kindern verhindern. Amtsarzt Eberhard Wilhelms begrüßte deshalb den Antrag. Auch wenn manch Krankenkasse noch Bedenken anmeldet. Denn solch eine Zahnrettungsbox – sie kostet zwischen 15 und 20 Euro – könnte ja auch einem in einer anderen Krankenkasse versicherten Kind zugute kommen. Wilhelms plädiert deshalb für eine Art Fond der Kassen.

Offen bleiben musste die Frage nach der Notwendigkeit. „Wir hatten vor drei Jahren schon mal so ein Projekt. Das ist aber ausgelaufen, weil die damalige Partnerkrankenkasse kein Geld mehr bereit stellte“, so Wilhelms. „Wir haben die Leiter der Kitas gefragt, die wissen aber nicht mehr wie oft die Rettungsboxen genutzt wurden.“ Andreas Schachtschneider (CDU) empfahl, statt Kitas lieber Grundschulen einzubeziehen. Dort sind Rangeleien sicher auch häufiger, wo mal ein Zahn geschädigt werden könnte. Probleme mit den Zahnrettungsboxen würde es nicht geben. Die sind nämlich nicht nur für Milchzähne. Auch ein Erwachsener, der zum Beispiel beim Biss auf einen harten Kern ein Stück Zahn verliert, kann es so Retten lassen.