Zimmerer wurden freigesprochen

von 26. September 2010

Nun gehen sie drei Jahre und einen Tag auf Trippelei, also auf Wanderschaft. Am Sonntagmittag wurden zum Salzfest auf dem Marktplatz nach dreijährigerer Lehrzeit die Zimmerergesellen freigesprochen. Ihr Gelerntes mussten sie natürlich traditionell bei der Nagelprobe unter Beweis stellen. Dabei steht jeder Nagelschlag für ein Lehrjahr – man sollte es also am besten nach drei Schlägen geschafft haben. Manch einer brauchte jedoch auch mehr, sehr zur Freude von Publikum. Und am Ende gab es dann noch den Klaps auf den Hintern. Einen Gesellen erwischte es besonders Hart, er wurde auf einem 12zackigen Holz getrudelt. Er hatte keinen Hut auf und ungeputzte Schuhe. Zum Abschluss erhielten die zehn Ausgelernten aus ganz Sachsen-Anhalt ihre Gesellenbriefe und einen Zollstock. Wie auf der Freisprechung zu erfahren war, hat man auch im Handwerk mit Nachwuchsmangel zu kämpfen. Noch vor einigen Jahren habe man über 100 Gesellen freigesprochen.

Umrahmt wurde die Freisprechung musikalisch vom Zimmermannsorchester „Die Ballas“ und dem „Zimmermannsklatsch“ der Altgesellen.