Zoff um Veranstaltung im Roten Ochsen geht weiter

von 24. Februar 2010

Die Gedenkstätte Roter Ochse in Halle mit der geplanten Lehrerfortbildungsveranstaltung zum Diktaturenvergleich zwischen Nationalsozialismus und DDR kommt nicht zur Ruhe. Mehrere Medien zitierten am Mittwoch den Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Bernd Lüdkemeier mit den Worten, er habe sich mit Herrn Tullner (CDU), Vorsitzender des Kuratoriums, und der stellvertretenden Kuratoriumsvorsitzenden Frau Mittendorf (SPD) darauf geeinigt, dass die Veranstaltung wie geplant stattfinden soll.

Dieser Darstellung widerspricht Rita Mittendorf vehement: „Ich habe in keiner Weise zugestimmt, dass die Veranstaltung unverändert stattfinden soll. Diese Darstellung entspricht nicht unserem Gespräch. Herr Lüdkemeier hat dies mir gegenüber in einem Telefonat bereits eingeräumt. Ich gehe davon aus, dass er dies auch öffentlich richtig stellt.” Für die Veranstaltung selbst bedürfe es dringend eines neuen Konzepts. Der wissenschaftliche Vergleich zwischen Diktaturen sei zwar völlig legitim, eine etablierte Methode in der Totalitarismusforschung und unverzichtbar für die historische Aufarbeitung von totalitären Regimen. “Das vorliegende Veranstaltungskonzept wird jedoch dem Anspruch eines objektiven wissenschaftlichen Vergleichs nicht gerecht. Es impliziert eher eine Gleichsetzung der deutschen Diktaturen, als dass er einen objektiven Vergleich ermöglicht. Das ist weder dem Thema noch der Landeszentrale für politische Bildung angemessen und gehört überarbeitet.”

Unverständlich finde sie es zu dem, dass sich Herr Tullner als Vorsitzender des Kuratoriums weigert, in dieser für die Landeszentrale schwierigen Situation das Kuratorium zusammenzurufen. “Ich fordere ihn auf, seine Verweigerungshaltung aufzugeben und endlich seine Verantwortung wahrzunehmen.“