Zukunft der Jägerplatz-Schule weiter offen

von 14. Dezember 2010

Eine Entscheidung um die von der Schließung bedrohte Förderschule am Jägerplatz verzögert sich weiter. Der Bildungsausschuss hat am Dienstagabend eine entsprechende Vorlage der Verwaltung nach einstündiger Diskussion erneut vertagt. Karamba Diaby (SPD) hatte den Antrag gestellt, weil ihm Schülerzahlen nicht plausibel dargelegt werden konnten.

So hatte Oliver Paulsen (Grüne) aus einem Wortprotokoll, eines am Montag stattgefundenen Treffens zwischen Landesverwaltungsamt und Schulelternrat, zitiert. Demnach wohnen 14 Schüler, die im aktuellen Schuljahr einer Förderschule zugewiesen wurden, näher an der Jägerplatzschule dran als an anderen Schulen. Allerdings gab es in diesem Jahr keine Neuaufnahmen am Jägerplatz, das Landesverwaltungsamt hatte hier keine Schüler zugewiesen. Inwiefern diese Zahlen den Tatsachen entsprechen, konnte nicht geklärt werden. Andreas Riethmüller vom Landesverwaltungsamt gab zu diesen Zahlen keine Auskunft, erklärte lediglich gegenüber Oliver Paulsen, es handele sich dabei um ein nicht autorisiertes Papier.

Im Rahmen der Diskussion erklärte Riethmüller, dass der Förderschullandschaft in Halle (Saale) ohnehin in den kommenden Jahren drastische Veränderungen bevorstehen. “Maximal zwei Förderschulen sind tragbar”, sagte er. Hendrik Lange (Linke) warf Stadtverwaltung und Landesverwaltungsamt ein Spiel vor, bei dem Tatsachen geschaffen worden. “Wir können nur noch in einem Korsett handeln. Da mache ich nicht mit.”

Die Stadtverwaltung will die Schule dicht machen, weil es zu wenig Schüler gibt. Aktuell gehen 78 Schüler zum Jägerplatz, notwendig wären für eine Bestandsfähigkeit mindestens 90 Schüler. Diese Auflage wäre erfüllt, wenn das Amt der Schule in diesem Jahr neue Schüler zugewiesen hätte, monierten etliche Räte.