Zweite Vorstudie für größte bundesweite Gesundheitsstudie

von 4. September 2012

In der Vorbereitungsphase sollen nun Untersuchungsabläufe getestet und optimiert werden und Fragebögen auf die Praxistauglichkeit geprüft werden, um im nächsten Jahr eine reibungslose Durchführung garantieren zu können. Dazu werden ab Anfang September etwa 200 Bewohner der Saalekreisgemeinden Salzatal und Petersberg eingeladen und untersucht. “Die Einwohner werden – unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben – von den Behörden aus den Melderegistern der Gemeinden nach einem Zufallsprinzip herausgefiltert und von uns angeschrieben”, sagt Dr. Alexander Kluttig, der die Studie in Halle koordiniert. Die Teilnahme der Angeschriebenen ist freiwillig: “Wir wünschen uns natürlich eine möglichst große Bereitschaft, an der Studie mitzuwirken, weil eine vollständige Teilnahmebereitschaft die Aussagekraft der Studie erhöht.” Eingeladen werden Männer und Frauen im Alter von 20 bis 69.

Die Deutsche Gesundheitsstudie hat zum Ziel, den Gesundheitszustand der Bevölkerung insbesondere in Bezug auf vermutete Einflussfaktoren von häufigen chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Mellitus oder Krebserkrankungen zu erheben. Dadurch sollen die Ursachen dieser in der Regel multifaktoriellen Krankheiten erforscht und neue Wege für die Prävention erschlossen werden. Allein in Halle und dem Saalekreis werden dazu 10.000 Bürger in die Studie einbezogen. Die Studie wird in dem neuen Studienzentrum der Nationalen Kohorte in Halle in der Magdeburger Straße durchgeführt. Koordiniert wird die Studie in Halle durch die Institute für Medizinische und Klinische Epidemiologie (Professor Dr. med. Andreas Stang und Professor Dr. rer. nat. Johannes Haerting) der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert die Studie.

Zur Vorbereitung dieses wissenschaftlichen Großprojektes sind umfangreiche Maßnahmen notwendig. So soll überprüft werden, ob die Untersuchungsmethoden, die Logistik, die Datenübertragung und die Koordinierung zwischen den einzelnen Studienzentren den Alltagsanforderungen gerecht werden. Alexander Kluttig: “Aus diesem Grund führen wir Teile des späteren Untersuchungsprogramms an kleinen Teilnehmergruppen durch.”

Das Untersuchungsprogramm umfasst unter anderem:

– Messung von Körpergröße, Körpergewicht, Taillen- und Hüftumfang

– Messung von Blutdruck und Puls

– Blutabnahme und Bestimmung von Laborparametern

– Messungen zur körperlichen Fitness anhand einer Handkraftmessung und eines Fahrradergometertests

– einen Richtest

– eine Untersuchung der Blutgefäße

– Befragungen, unter anderem zu Alter, Familienstand, Herkunft, Schulbildung, Beruf, Gesundheitszustand Erkrankungen, Medikamenteneinnahme und Lebensstil

– Tests der Konzentrations- und Merkfähigkeit

Die wichtigsten Untersuchungsergebnisse werden nach der Untersuchung den Teilnehmern umgehend zugesandt. “Selbstverständlich werden alle Angaben und Untersuchungsergebnisse streng vertraulich behandeln.” Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig und wird mit einer Aufwandsentschädigung von 10 Euro vergolten.

Ansprechpartner:

Dr. Alexander Kluttig (Studienzentrumsleiter), Tel. 0345 5573569

Daniel Tiller (stellvertr. Studienzentrumsleiter), Tel. 0345 5573584