Energiearmut: Ursachen statt Symptome bekämpfen

Energiearmut: Ursachen statt Symptome bekämpfen
von 16. November 2022 0 Kommentare

Energiesparen ist die Aufgabe unserer Zeit: Ökonomisch, ökologisch und leider auch aus Gründen der Energiesicherheit geboten. 15 % weniger Gas- und 10 % weniger Stromverbrauch hat sich die EU zum Ziel gesetzt. Doch nur mit kürzerem Duschen und ausgeschaltetem Licht im ungenutzten Arbeitszimmer wird dieses Ziel nicht zu schaffen sein. So führen „Energiesparberatungen“ gerade bei denen mit den niedrigsten Einkommen in der Regel nur zu wenigen Prozent Einsparung. Viel naheliegender ist oftmals ein neuer Kühlschrank, denn der spart mehrere hundert Kilowattstunden Strom im Jahr. Auch vergleichsweise kleine Anpassungen, wie der Einsatz von LEDs, Sparduschköpfen oder Durchflussbegrenzern haben einen großen Einspareffekt. Doch für solche hochrentablen Investitionen fehlt gerade Haushalten mit kleinem Einkommen oftmals das Geld. Doch gerade diese trifft der Energiepreisschock – allen Entlastungen zum Trotz – aktuell am härtesten.

 

Deswegen schlägt die Fraktion MitBürger & Die PARTEI vor, Haushalten mit niedrigem Einkommen Investitionen in Energieeffizienz zu ermöglichen. Dazu soll die EVH ihre etablierte Energiesparkampagne „Gewusst wie!“ neu auflegen und als Kern dessen Energiesparartikel wie LEDs, Sparduschköpfe und Durchlaufbegrenzer an armutsbetroffene Haushalte verteilen. Zudem soll geprüft werden, ob man diese Haushalte auch bei der Anschaffung eines neuen Kühlschranks unterstützen kann. Zusammen würden diese Maßnahmen – so zeigen Erfahrungen aus dem „Stromspar-Check“-Programm – deutlich mehr als 10 % an Energie und pro Haushalt mehr als hundert Euro an jährlichen Kosten sparen.

„Die EVH hat mit ‚Gewusst wie!‘ schon vielfältige Erfahrung in der Unterstützung ihrer Kund*innen.“, erläutert Stadträtin Regina Schöps und ergänzt: „Selbst, wenn die angekündigten Preisbremsen zeitnah greifen, wird Energieverbrauch noch immer deutlich teurer sein als vor dem Preisschock. Das verschärft Energiearmut und schafft zusätzliche Ausfallrisiken für die EVH. Deshalb müssen wir an die Ursachen ran, um langfristige Einsparungen möglich zu machen.“ Denn ein Mix aus Beratung und Investitionsunterstützung entlaste Betroffene, trage zur Entspannung der Versorgungslage bei und spare ganz nebenbei tonnenweise klimaschädliches CO2 ein. „Besser lässt sich Geld aktuell kaum investieren.“, ist sich Regina Schöps sicher.

     
PP    

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