Ganztägiger Warnstreik im ÖPNV am Freitag

Ganztägiger Warnstreik im ÖPNV am Freitag
von 24. August 2022 0 Kommentare

Vor der nächsten Verhandlungsrunde über den Entgelttarifvertrag und den Ausbildungsentgelttarifvertrag ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten im kommunalen ÖPNV am 26. August 2022 erneut zum Warnstreik auf.

Offenbar haben weder die Politik noch die Arbeitgeber die Zeichen der Zeit erkannt. Die Beschäftigten brauchen spürbare finanzielle Entlastung jetzt! Leider können wir weiterhin keinerlei Bewegung erkennen“, sagt Paul Schmidt, ver.diVerhandlungsführer.

In den bisherigen Verhandlungsrunden wurde kein verhandelbares Angebot für eine Weiterentwicklung der Einkommen und Ausbildungsvergütungen vorgelegt. Nach wie vor bieten die Arbeitgeber keine Erhöhung der Tabellenentgelte an.

Nachdem die Beschäftigten bereits im vergangenen Jahr Reallohnverluste hinnehmen mussten, spitzt sich die Lage nun dramatisch zu. Wenn beispielsweise die Bundesbank in diesem Jahr mittlerweile zweistellige Inflationsraten für möglich hält und auch für das kommende Jahr eine Teuerung von sechs Prozent prognostiziert, dann herrscht großer Handlungsbedarf.

Vielen Beschäftigten steht das Wasser wirklich bis zum Hals. Sie können ihren Alltag jetzt schon finanziell kaum noch bewältigen und machen sich große Sorgen um das, was in der nächsten Zeit auf sie zukommt. Hier muss dringend etwas passieren“, so Schmidt.

Hinzu kommt der sich weiter zuspitzende Kampf um die Fachkräfte. Bereits jetzt gelingt es den Arbeitgebern nicht mehr, ihre freien Stellen adäquat zu besetzen. Gleichzeitig erhöhen der steigende Mindestlohn und gute Tarifabschlüsse in anderen Bereichen den Druck weiter.

Mit dem erneuten Warnstreik möchte ver.di ein deutliches Signal vor der nächsten Verhandlungsrunde am 29. August 2022 senden und die dringende Notwendigkeit einer Einigung betonen. „Wir hoffen nach wie vor auf eine Einigung am Verhandlungstisch. Klar ist aber auch: Die Zeit der Warnungen ist vorbei. Sollten wir in der kommenden Woche erneut zu keinem Ergebnis kommen, steht eine massive Ausweitung der Arbeitskampfmaßnahmen unmittelbar im Raum“, sagt der Gewerkschafter.

Außerdem betont Schmidt: Uns ist bewusst, dass der Streik zu erheblichen Belastungen für die Fahrgäste führt. Leider haben uns die Arbeitgeber trotz unserer Aufforderung Mitte Juli weiterhin kein Angebot vorgelegt. Es bleibt uns also gar nichts weiteres übrig, als den Druck zu erhöhen. Dafür bitten wir um Verständnis.

Die Forderungen lauten:

  • tabellenwirksamer Inflationsausgleich in Höhe von 1 Euro pro Stunde
  • zusätzliche tabellenwirksame Aufwertungskomponente in Höhe von 50 Cent pro Stunde
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 150 Euro pro Monat

Aufgerufen sind die Beschäftigten und Auszubildenden folgender Unternehmen jeweils ganztägig ab Betriebsbeginn:

  • Hallesche Verkehrs AG
    (Betriebsbeginn bis Samstag 01:00 Uhr)

  • Dessauer Verkehrsgesellschaft mbH
    (Betriebsbeginn bis 00:00 Uhr)

  • Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG
    (Betriebsbeginn bis 00:00 Uhr)

  • Magdeburger Verkehrsgesellschaft mbH
    (Betriebsbeginn bis 00:00 Uhr)

  • PVG Burgenland GmbH
    (Betriebsbeginn bis 00:00 Uhr)

 

         

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